Gesundheit

Augenfarbe beeinflusst das Risiko für Augenerkrankungen

ZOU  |  16.06.2023

Die Farbe der Iris ist ein Risikofaktor für bestimmte Augenerkrankungen und spielt sogar für den Erfolg von Hornhauttransplantationen eine Rolle. Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft klären über die Zusammenhänge auf.

Frau mit hellblauen Augen.
Helle Augen verfügen über weniger Melanin, das vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne schützt.
© Olesia Bekh/iStockphoto

Die Augenfarbe hängt von der Konzentration an Melanin in der Iris ab – demselben bräunlichen Farbstoff, der auch die Haut- und Haarfarbe bestimmt. Selbst grüne und blaue Augen kommen lediglich durch Effekte der Lichtbrechung bei verschiedenen Melaningehalten zustande.

So wie Melanin die Haut vor einem Sonnenbrand schützt, schützt es auch das Auge vor UV-Strahlung. Deshalb sind Menschen mit sehr hellen Augen stärker gefährdet, eine Krebserkrankung des Auges zu entwickeln, ein uveales Melanom. „Dieser Krebstyp ist zwar sehr selten, er findet sich jedoch bei Menschen europäischer Abstammung 20- bis 30-mal häufiger als bei Menschen asiatischer oder afrikanischer Abstammung“, sagte Prof. Dr. Nikolaos Bechrakis, Direktor der Augenklinik Essen.

Möglicherweise sind helle Augen auch ein Risikofaktor für altersabhängige Makuladegeneration (AMD). Zumindest von der feuchten Form weiß man, dass sie bei Europäern häufiger vorkommt als bei Asiaten oder Afrikanern.

Menschen mit dunklen Augen bekommen dagegen zwei- bis viermal häufiger Grauen Star als Menschen mit blauen Augen. Woran das liegt, weiß man nicht genau. Es wird aber vermutet, dass die Temperatur in der vorderen Augenkammer höher ist, weil eine dunkle Iris mehr Licht absorbiert: Man weiß, dass ein Grauer Star auch durch Hitze entstehen kann, z. B. gilt die Augenerkrankung bei Schweißern als Berufskrankheit.

Bei Hornhauttransplantationen sind Menschen mit dunklen Augen ebenfalls im Nachteil: Bei ihnen kommt es häufiger zu Komplikationen und Abstoßungsreaktionen. Bei moderneren Verfahren spielt das allerdings kaum noch eine Rolle.

Quellen: DOI 10.3980/j.issn.2222-3959.2014.05.25; 10.3390/ijms22031170; 10.1097/ICO.0000000000002305

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