ArzneimittelGesundheit

Augentropfen gegen Alterssichtigkeit

ZOU  |  18.12.2021

Mit etwa 40 Jahren fängt es an: Kleingedrucktes wird für die Augen zu einer immer größeren Herausforderung. In den USA wurden dafür von der Arzneimittelbehörde erstmals Augentropfen zugelassen, die die Nahsicht bei Alterssichtigkeit verbessern.

Nahaufnahme von einem Auge, von oben ein Fläschchen mit Augentropfen.
In den USA wurden erstmals Augentropfen zugelassen, mit denen sich eine altersbedingte Weitsichtigkeit behandeln lässt.
© megaflopp/iStockphoto

Mit zunehmendem Alter wird die Augenlinse härter und weniger elastisch. Zudem verlieren die Augenmuskeln mit der Zeit an Kraft. Daher wird es zunehmend schwieriger, Dinge in der Nähe zu erkennen.

Um diese sogenannte Alterssichtigkeit, die normalerweise mit einer Lesebrille ausgeglichen wird, zu behandeln, wurden im Oktober erstmals spezielle Augentropfen von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. Sie enthalten den Wirkstoff Pilocarpin, der die Pupille verkleinert und den Augeninnendruck senkt. Durch die kleinere Pupille kann das Auge besser fokussieren, was das Sehen im Nahbereich verbessert. Die Fernsicht wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die Tropfen sind in den USA auf Rezept erhältlich und einfach anzuwenden. Ihre Wirkung tritt binnen 15 Minuten ein und kann bis zu sechs Stunden lang anhalten.

Da die Augentropfen die Pupillen verkleinern, ist das Sehvermögen bei schlechten Lichtverhältnissen beeinträchtigt. Autofahren oder gefährliche Aktivitäten im Dunkeln dürfen mit den Tropfen deshalb nicht ausgeführt werden. In zwei klinischen Studien mit 750 Personen wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gemeldet. 15 Prozent der Personen hatten nach der Anwendung leichte Kopfschmerzen und bis zu 5 Prozent andere Nebenwirkungen wie Augenrötung, -reizung oder -schmerzen, verschwommenes Sehen und tränende Augen. Da Pilocarpin schon lange zu diagnostischen Zwecken eingesetzt wird, weiß man, dass es sehr selten zu Netzhautablösungen kommt und bei Entzündungen an den Augen nicht angewendet werden darf.

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