Cortisonsalbe in der Schwangerschaft: Schädlich oder okay?

Dr. Karen Zoufal  |  15.07.2025 16:49 Uhr

Bei entzündlichen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis kommen Cremes oder Salben mit Kortikosteroiden zum Einsatz, umgangssprachlich Cortison. Eine Studie zeigt, dass diese Salben auch während der Schwangerschaft verwendet werden können: Die Medikamente scheinen die körperliche Entwicklung ungeborener Kinder nicht zu beeinträchtigen.

Schwangere Frau am Strand
In der Schwangerschaft achten die werdenden Mütter besonders auf sich - das nützt auch ihrem Kind.
© stockbusters/iStockphoto

Studie: Cortison in der Schwangerschaft beeinflusst Geburtsgewicht nicht

Eine dänische Studie zeigt, dass die Anwendung von Cortisonsalben in der Schwangerschaft nicht zu einer erhöhten Rate an untergewichtigen Neugeborenen führt. Mehr als 60.000 Frauen, die in der Schwangerschaft lokal Cortison verwendet hatten, brachten mit 9,4 Prozent genauso viele Neugeborene zu klein auf die Welt wie Frauen, die keine Salben oder Cremens mit Cortison genutzt hatten. Auch ein niedriges Geburtsgewicht kam mit 3,3 im Vergleich zu 3,6 Prozent nicht häufiger vor. Das Ergebnis veröffentlichte die Fachzeitschrift „JAMA“.

Starke Cortisonpräparate ebenfalls ohne Risiko für die kindliche Entwicklung

Ähnlich sah es aus, wenn die Forscher die Stärke des Präparats berücksichtigten: Auch starke bis sehr starke Cortison-Präparate oder größere angewendete Mengen erhöhten die Wahrscheinlichkeit für eine verzögerte körperliche Entwicklung nicht. Die Forscher folgern aus diesen Ergebnissen, dass lokal anzuwendendes Cortison in der Schwangerschaft unproblematisch sind – Frauen also nicht darauf verzichten müssen.

Warum Cortisonsalbe in der Schwangerschaft untersucht wurde

Untersucht hatten die Forscher den Effekt von Cortisonsalbe in der Schwangerschaft, weil aufgrund einiger vorangegangener Studienergebnisse Bedenken aufgekommen waren. Dafür haben sie analysiert, ob Rezepte für lokal anzuwendendes Cortison, die während der Schwangerschaft ausgestellt worden waren, mit dem Körpergewicht und dem Gestationsalter der Kinder zum Zeitpunkt der Geburt im Zusammenhang standen.

Quelle: DOI 10.1001/jamadermatol.2021.1090

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