ArzneimittelGesundheit

Bis 2019 über 300 neue Arzneimittel-Projekte geplant

12.10.2016

In einer aktuellen Allensbach-Umfrage finden zwar 93 Prozent der Befragten das Gesundheitssystem und die Gesundheitsversorgung in Deutschland gut oder sehr gut. Aber nur 24 Prozent glauben, dass dies auch so bleibt. Weniger als die Hälfte der Befragten meinen, dass es zukünftig wirksamere Medikamente geben könnte. Apotheker als Naturwissenschaftler können ein positiveres Bild zeichnen und der verunsicherten Gesellschaft bessere Orientierung bieten, erklärte der Präsident der Apothekerschaft Friedemann Schmidt zu Beginn des Apothekertages in München.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt eröffnet den Deutschen Apothekertag 2016 in München.
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt eröffnet den Deutschen Apothekertag 2016 in München.
© Alois Müller

Schmidt zitierte die Zahlen des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller, dass bis zum Jahr 2019 über 300 neue Arzneimittel-Projekte für 120 Krankheiten zur Zulassung gebracht werden könnten, davon fast 180 neue Wirkstoffe. Das ist in drei Jahren. Fast alle neuen Medikamente richten sich gegen schwere, teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen. Auch an diesen Zahlen sieht man, wie wichtig die Aufklärung durch Apotheker ist, damit die Menschen an diesem Innovationsprozess zuversichtlich teilhaben und damit sie im Umgang mit den neuen Medikamenten sicher werden. Schmidt setzte sich deshalb wieder für einen wirklich vollständigen Medikationsplan unter Beteiligung der Apotheken ein. Rund 60.000 Apothekerinnen und Apotheker gibt es in Deutschland, und sie genießen ein enorm hohes Vertrauen.

Deutschland hat ein wohnortnahes gut vernetztes Gesundheitsversorgungsystem. Wenn das so bleiben soll, forderte Schmidt, benötigen Apotheken:

  • die ungeteilte fachliche Verantwortung in allen Tätigkeitsbereichen der Arzneimittelversorgung,
  • Stabilität und Integrität des freiberuflich geprägten Systems der wohnortnahen inhabergeführten öffentlichen Apotheke,
  • ein zukunftssicheres Vergütungssystem.

Dazu gehören die bessere Vergütung von Rezepturherstellungen und der Betäubungsmittelversorgung – das ist gestern im Kabinett beschlossen worden. Dazu gehört auch, so Schmidt, der einheitliche Preis für definiere Leistungen, auch bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln. Letzteres ist möglicherweise durch ausländische Versandapotheken gefährdet und wird demnächst beim Europäischen Gerichtshof entschieden. Eine Generalforderung ist noch nicht erfüllt und wurde auch von Dr. Sebastian Schmitz, Hauptgeschäftsführer der ABDA, wiederholt und die Regelung angemahnt: die Erhöhung des Festzuschlages für die Arzneimittelabgabe. Apotheken bekommen seit geraumer Zeit einen preisunabhängigen Fixzuschlag für die Abgabe von Arzneimitteln auf Rezept.

Die anschließende Rede von Bundesgesundheitsminister Gröhe und die Diskussionsbeiträge von Gesundheitspolitikerin anderer Parteien zeigt große Übereinstimmung darin, dass das wohnortnahe Apothekensystem erhalten werden muss.

jpl

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