Blutspende von Müttern kann für Männer tödlich sein

19.10.2017

Nach einem schweren Unfall oder einer Operation kann eine Bluttransfusion Leben retten. Doch in seltenen Fällen treten dabei schwere Komplikationen auf. Eine neue Studie legt nun nahe, dass Männer, die eine Bluttransfusion von einer Mutter erhalten haben, ein höheres Risiko für lebensbedrohliche Lungenschäden haben.
Die Blutspende einer Frau, die bereits Kind geboren hat, kann für einen Mann gefährlich werden. image.originalResource.properties.copyright

Männer vertragen offenbar das Blut von Frauen, die bereits ein Kind bekommen haben, nicht gut. Das geht aus Daten von 31.118 Patienten hervor, die eine Bluttransfusion in einem von sechs niederländischen Krankenhäusern bekommen hatten. Es zeigte sich, dass innerhalb des Beobachtungszeitraumes zehn Prozent der Männer starben, die eine Bluttransfusion einer Mutter bekommen hatten. Bei einer Blutspende von anderen Männern oder von Frauen, die noch nie schwanger waren, starben hingegen nur acht Prozent. Dies berichten die Forscher vom Leiden University Medical Center im Fachmagazin JAMA. Frauen litten hingegen seltener unter Komplikationen und es machte keinen großen Unterschied, wessen Blut sie erhalten hatten.

Es seien weitere Forschungsarbeiten nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Mechanismen, die diesem Phänomen zugrunde liegen, besser zu verstehen. Die Forscher haben jedoch eine Vermutung: Grund für die Komplikationen bei Männern könnten die Antikörper im Blut der Frauen sein, die bereits ein Baby geboren hatten. So hätte sich bereits in früheren Arbeiten gezeigt, dass diese Antikörper mit einer häufigen und lebensbedrohlichen Komplikation nach einer Bluttransfusion in Verbindung stehen, der sogenannten Transfusionsassoziierten Lungeninsuffizienz. Dabei leiden die Patienten während oder innerhalb von sechs Stunden nach der Transfusion unter akuter Atemnot und Lungenödemen.

NK