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Brustkrebs: Medikamente erhöhen die Chance zu überleben

24.07.2015

Eine Klasse von Brustkrebs-Medikamenten, die die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen hemmen, kann die Gefahr, an der Erkrankung zu sterben, deutlich senken. Das geht aus einer großen Studie hervor, die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde.

Frau um die 50, attraktiv, rotkariertes Hemd, graue, kinnlange Haare, lachend, vor Scheune stehend
Etwa vier Fünftel aller Brustkrebs-Patientinnen könnten von den sogenannten Aromatasehemmern profitieren.
© absolutimages - Fotolia

Nahmen Brustkrebs-Patientinnen diese sogenannten Aromatasehemmer über fünf Jahre hinweg ein, verringerte sich ihr Risiko, innerhalb von zehn Jahren nach Beginn der Therapie an der Krankheit zu sterben um 40 Prozent verglichen mit Frauen, die keine Hormontherapie durchgeführt hatten. Das schon länger bekannte Medikament Tamoxifen war zwar ebenfalls erfolgreich, allerdings nicht ganz so effektiv: Eine Behandlung mit Tamoxifen senkte die Gefahr, im selben Zeitraum an Brustkrebs zu sterben, um 30 Prozent. Das fanden die Autoren unter der Leitung von Professor Mitch Dowsett vom Institute of Cancer Research in London und dem Royal Marsden NHS Foundation Trust heraus. Sie hatten für ihre Arbeit neun Studien mit über 30.000 Frauen zusammengeführt. Eine Antihormontherapie, sei es mit Aromatasehemmern oder Tamoxifen, richtet sich gegen Tumore, die Bindungsstellen für Östrogen besitzen und deshalb als Östrogenrezeptor-positiv bezeichnet werden. Sie sind den Krebsforschern zufolge für 80 Prozent der Brustkrebsfälle nach den Wechseljahren verantwortlich.

Während Tamoxifen die Hormonrezeptoren blockiert, hemmen Aromatasehemmer die Bildung von Östrogenen. Damit entfernen sie bei Frauen nach den Wechseljahren die nur noch geringen Mengen an Östrogen, die dann noch im Blut zirkulieren. Das ist wichtig, da selbst diese geringen Mengen noch einen nachhaltigen Einfluss auf die Vielzahl von Tumoren haben können, die empfindlich auf das Geschlechtshormon reagieren. Wie die Forscher berichten, habe sich schon früher gezeigt, dass Aromatasehemmer das Wiederauftreten von Tumoren bei postmenopausalen Frauen mit Brustkrebs effektiver verhindern können als Tamoxifen. Wie sie sich auf die Chance, die Krankheit zu überleben, auswirken, war jedoch noch nicht nachgewiesen worden.

HH

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