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Corona-Pandemie: Frauen leiden mehr als Männer

Natascha Koch  |  08.03.2022

In Sachen Glück und Lebenszufriedenheit hatten Frauen bislang immer einen kleinen Vorsprung vor den Männern. Durch die Pandemie hat sich das umgekehrt: Je einschneidender die Corona-Maßnahmen, desto unglücklicher waren Frauen im Vergleich zu Männern. Das zeigt der „SKL Glücksatlas“ der Universität Freiburg.

Frau mit Laptop auf dem Bett, neben ihr ihre Tochter.
Die doppelte Belastung von Home-Office und Home-Schooling im Lockdown hat Frauen deutlich an Lebenszufriedenheit gekostet.
© Maksym Belchenko/iStockphoto

Während der Corona-Krise haben alle Deutschen an Lebenszufriedenheit verloren. Frauen jedoch deutlich mehr als Männer, wie die aktuelle Umfrage unter 15.200 Personen zeigt. In Sachen Glück hatten Frauen bis 65 bislang immer einen kleinen Vorsprung vor den Männern. Gemessen auf einer Skala von null bis zehn lagen sie in den Zeiten vor Corona um 0,04 Punkte vorn. In der Coronakrise kehrte sich das um: Frauen liegen nun 0,19 Punkte hinter Männern. In Lockdown-Phasen betrug der Glücksabstand zu den Männern bis zu 0,4 Punkte.

Frauen leiden stärker unter Isolation

Am stärksten belastet durch die Corona-Maßnahmen sind Frauen mit Kindern: Mütter, die Vollzeit arbeiten, verloren durch die Pandemie 1,0 Punkte an Lebenszufriedenheit, ihre Männer nur 0,4 Punkte. Dazu trägt vor allem die Mehrfachbelastung durch soziale Isolation, Home-Office und Home-Schooling bei.

„Überraschend sind die großen Glückseinbußen von jungen Frauen bis 25 Jahre“, sagt Studienleiter Prof. Bernd Raffelhüschen. Die jungen Frauen waren vor der Pandemie die glücklichsten Menschen der Republik, ihr Glücksvorsprung vor gleichaltrigen jungen Männer betrug 0,2 Punkte. Während der Krise verloren sie 0,6 Punkte, die jungen Männer nur 0,3 Punkte. Ähnlich sieht es bei Studentinnen und alleinlebenden jungen Frauen bis 35 Jahre aus. Als Hauptgründe ihrer Unzufriedenheit nannten beide Gruppen Einsamkeit und Kontaktbeschränkungen. 55 Prozent geben an, ihre wöchentlichen Treffen auf mindestens monatlich reduziert zu haben. Im Unterschied zu ihren männlichen Pendants leiden diese beiden Frauengruppen deshalb besonders stark unter den fehlenden sozialen Kontakten.

Ein Sonderfall sind die Rentnerinnen über 65 Jahren. Sie waren schon vor der Pandemie etwas unzufriedener (0,1 Punkte) mit ihrem Leben als gleichaltrige Rentner. In der Coronakrise hat sich dieser Abstand vergrößert. Sie sind nunmehr 0,2 Punkte unzufriedener als Rentner.

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