GesellschaftGesundheit

Coronavirus-Mutation: Indische Variante breitet sich rasant aus

CHJ/PZ/RF  |  17.05.2021

Derzeit ist die indische Variante des Coronavirus mit dem Kürzel B.1.617 in Deutschland noch selten zu finden, doch der Anteil dieser Mutation wächst. In Großbritannien dagegen verläuft der Anstieg der Infektionen viel stärker. Experten sehen die Zunahme mit Sorgen.

Junges Mädchen mit Maske, steht am Fenster und schaut nach draußen.
Experten fürchten, dass sich die indische Corona-Variante weltweit ausbreiten wird. Derzeit ist vor allem Großbritannien stark betroffen.
© lakshmiprasad S/iStockphoto

„Es muss im Augenblick davon ausgegangen werden, dass diese Variante wesentlich zum Infektionsgeschehen und der dadurch ausgelösten Katastrophe in Indien beiträgt“, sagte Professor Dr. Joachim Schultze, Koordinator der Deutschen Covid-19OMICS Initiative, gegenüber dem Science Media Center Germany. Die SARS-CoV-2-Variante B.1.617 wurde zuerst in Indien im Bundesstaat Maharashtra entdeckt, wo sie sich stark verbreitete. Inzwischen wurde B.1.617 in 40 Ländern auf der Welt nachgewiesen. „Eine weitere weltweite Ausbreitung muss angenommen werden“, so Schultze.

Dabei handelt es sich bei B.1.617 nicht bloß um eine Variante, sondern es existieren drei Untergruppen. Eine davon, B.1.671.2, verbreitet sich auffällig schnell, aktuell zum Beispiel auch in Großbritannien. Bei dem beobachteten Anstieg könnte B.1.617 schon Ende Mai oder Anfang Juni in London die dominierende Variante sein, sagte die Epidemiologin Dr. Deepti Gurdasaniim von der Queen Mary University in London gegenüber der Zeitung „The Guardian“.

Schultze sagte zur Situation in Deutschland: „In den vergangenen drei Wochen kam es zu einem starken Anstieg, der ähnlich steil wie im Vereinigten Königsreich erscheint.“ Mit 2 Prozent sei der Anteil von B.1.617 hierzulande bereits höher als der der südafrikanischen und der brasilianischen Varianten. Bisher sei jedoch erst wenig über die Eigenschaften der indischen Variante bekannt.

Professor Dr. Richard Neher von der Universität Basel erklärte, dass die aktuellen Zahlen Grund dazu geben, das Geschehen genau zu beobachten und Versuche zu unternehmen, die Infektionen einzudämmen. „Allerdings sind die Daten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so belastbar, wie sie Ende Dezember und Anfang Januar für B.1.1.7 waren.“ Er wäre nicht überrascht, wenn sich am Ende herausstelle, dass diese Variante nicht so besorgniserregend ist, wie das manche im Moment befürchteten. Vor Kurzem hatte die Weltgesundheitsorganisation B.1.617 zu einer besorgniserregenden Variante hochgestuft.

Mehr zu den verschiedenen Coronavirus-Varianten lesen Sie hier.

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Ein Mann, der ein Fenster zum Lüften geöffnet hat uns aus dem Fenster hinausblickt.
Podcast: gecheckt!
Gesundheit

Podcast: Radon in Wohnräumen - Risiken und Vorsorge

Radon und seine Zerfallsprodukte erhöhen mancherorts die Strahlenbelastung in Innenräumen, was auf…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden