Demenz vorbeugen mit Bewegung, Hausarbeit und sozialen Kontakten

ZOU | 11.08.2022

Hausarbeit, Bewegung und soziale Kontakte gehen laut einer neuen Studie in der Zeitschrift „Neurology“ mit einem geringeren Demenzrisiko einher. Das scheint auch bei Menschen der Fall zu sein, die aufgrund einer erblichen Veranlagung ein höheres Risiko für Demenz haben.
Bewegung und soziale Kontakte sind zwei maßgebliche Pfeiler der Demenz-Prävention. image.originalResource.properties.copyright

Die meisten körperlichen und geistigen Aktivitäten wiesen in einer Untersuchung der chinesischen Sichuan University in Chengdu mit einer halben Million Menschen einen Zusammenhang mit dem Demenzrisiko auf: Von 100 Menschen, die häufig Sport trieben, erkrankten 0,45 innerhalb von zehn Jahren, verglichen mit 1,59 unter denjenigen, die selten Sport trieben. Von 100 Personen, die viel im Haushalt erledigten, erkrankten 0,86 in zehn Jahren – von denen, die nur selten mit anpackten, dagegen 1,02. Unter Personen mit vielen sozialen Kontakten betrug die Anzahl 0,62 und bei wenigen Kontakten 0,8.

Daraus errechnen die Forscher, dass Sport das Demenzrisiko um 35 Prozent verringert, Hausarbeiten um 21 Prozent und Besuche bei Freunden und Familie um 15 Prozent. „Unsere Studie hat ergeben, dass Menschen ihr Demenzrisiko verringern können, wenn sie sich häufiger an gesunden körperlichen und geistigen Aktivitäten beteiligen“, fasst Studienautor Dr. Huan Song die Ergebnisse zusammen.

Für die Studie wurden Daten von 501.376 Personen ohne Demenz in einem Durchschnittsalter von 56 Jahren aus einer britischen Datenbank ausgewertet. Die Teilnehmer hatten in Fragebögen Angaben zu ihren geistigen und körperlichen Aktivitäten gemacht. Indem nach Demenz bei nahen Verwandten gefragt wurde, wurde das genetische Risiko berücksichtigt. Die Studienteilnehmer wurden im Durchschnitt elf Jahre lang beobachtet. Bis zum Ende der Studie hatten 5.185 Menschen eine Demenz entwickelt.

Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000200701