Die 10 wichtigsten Fragen zur Vorsorgeuntersuchung "J1"

Die U-Vorsorgeuntersuchungen kennen fast alle Eltern. Weniger

bekannt: Die J1, die sich an Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren richtet. Die Initiative "J1 – damit du Bescheid weißt" beantwortet die wichtigsten Fragen. Ins Leben gerufen hat die Initiative der Mehr Zeit für Kinder e. V., Frankfurt am Main.

Jugendliche; Vorsorgeuntersuchung J1
Die Vorsorgeuntersuchung "J1" ist der Gesundheits-Check-up für Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren.
© mauritius images

J1: Was bedeutet das eigentlich?

Die Abkürzung steht für Jugenduntersuchung 1, dem ersten und einzigen kompletten Gesundheits-Check-up für Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren. Also genau richtig in der aufregenden Zeit der Pubertät.

Warum ist diese Untersuchung notwendig?

In diesem Alter gehen die Jugendlichen eher selten und nur "im Notfall" zum Arzt. Gleichzeitig unterliegen sie und ihr Körper zahlreichen, tief greifenden Veränderungen aller Organe und Funktionen. Entstehende oder sich verstärkende gesundheitliche Erkrankungen und Fehlentwicklungen lassen sich jedoch oftmals noch auffangen oder korrigieren. Dazu müssen Ärzte die Patienten aber sorgfältig befragen und untersuchen.

Zu welchem Arzt kann man gehen?

Jugendliche dürfen für die J1 zu jedem Kinder- oder Jugendmediziner oder Allgemeinarzt gehen.

Sind die Eltern dabei?

Die Jugendlichen dürfen wählen, ob sie alleine, mit den Eltern oder mit Freunden zur J1 gehen wollen. Manche Fragen besprechen Jugendliche lieber mit dem neutralen Arzt als mit Eltern oder Freunden. Das Gespräch ist vertraulich. Der Arzt unterliegt der Schweigepflicht.

Welche Informationen bekommen die Eltern?

Eltern können dem Arzt in einem Vor- oder Nachgespräch Fragen zur Entwicklung ihres Kindes stellen. Wenn sich bei den Untersuchungen herausstellt, dass eine Behandlung des Jugendlichen erforderlich ist, müssen die Eltern dieser vorher zustimmen.

Was macht der Arzt?

Er bestimmt Größe und Gewicht, kontrolliert Wirbelsäule und Muskulatur, Haut und innere Organe, zum Beispiel durch Abhören und Abtasten. Außerdem misst er den Blutdruck und den Puls. Bei Bedarf nimmt er auch Hör- und Sehtests sowie Blut- und Urinuntersuchungen vor.

Was darf man den Arzt fragen?

"Wie werde ich meine Pickel los?" oder auch "Wie verhüte ich beim ersten Mal?" Die Jugendlichen entscheiden selbst, welche Fragen und Probleme sie mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen wollen.

Wie sieht es mit Impfungen aus?

Der Arzt fragt zum Beispiel, ob es bei nötigen Auffrischungsimpfungen gegen Keuchhusten, Masern, Mumps und Röteln Lücken gibt. Zudem erhöht sich mit den ersten Sexualkontakten das Übertragungsrisiko von Erregern der Krankheiten Hepatitis B und Gebärmutterhalskrebs. Auch hier informiert der Arzt über mögliche Schutzimpfungen.

Geht es nur um körperliche Erkrankungen?

Die Ärzte haben bei der J1 auch ein offenes Ohr für seelische Probleme wie Einsamkeit, Rückzug oder Mobbing.

Zahlt das alles die Krankenkasse?

Die Kosten für die J1 übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen. Die nächste kostenlose Gesundheitsuntersuchung können gesetzlich Versicherte erst wieder als Erwachsene ab einem Alter von 35 Jahren wahrnehmen.

Peter Erik Felzer

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