Mit den steigenden Temperaturen im Sommer ist Durchfall wieder ein häufiges Problem. Für viele Krankheitsfälle sind Bakterien wie Campylobacter oder Salmonellen verantwortlich. Die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt, wie man Durchfall wieder in den Griff bekommt und wie sich vorbeugen lässt.
Tritt Durchfall öfter als drei Mal pro Tag auf, ist Handlungsbedarf gefragt. Generell gilt: Viel trinken, um den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In der Apotheke vor Ort gibt zudem Elektrolytpräparate, die verloren gegangene Mineralstoffe ersetzen. Das ist vor allem bei Kindern, älteren oder immungeschwächten Patienten sehr wichtig. Warnsignale wie trockene Lippen, Schluckbeschwerden oder Konzentrationsprobleme deuten darauf hin, dass dem Körper Flüssigkeit fehlt.
Außerdem helfen Präparate mit Wirkstoffen wie Tannin, Racecadotril oder Loperamid gegen den Durchfall. Für diese Mittel gilt eine Tagesmaximaldosis, die nicht überschritten werden darf. Bevor Kinder Medikamente erhalten, sollten sich Eltern vom Apotheker beraten lassen.
Geriebener Apfel oder Karottensuppe sind die klassischen Hausmittel, wenn es um eine Selbstbehandlung bei Durchfall geht. Das Apfelpektin bindet überschüssiges Wasser und wirkt sich festigend auf den Stuhl aus. Die Oligogalakturonsäuren, die in Karotten enthalten sind, binden die Darmbakterien. Sie können sich dann nicht mehr so zahlreich an die Darmzellen anheften. Wohltuende Helfer sind auch Tees mit Odermeningkraut, Brombeerblättern oder auch Schwarztee. Vorteil: Wer viel trinkt, steuert zudem einem Flüssigkeitsdefizit entgegen. Flohsamenschalen sind bei Durchfall ebenfalls empfehlenswert. Ihre Schleimstoffe quellen bei Kontakt mit Flüssigkeit auf und binden dadurch überschüssiges Wasser, der Stuhl wird wieder fester. Uzarawurzel als Saft aus der Apotheke ist bereits für Kinder ab zwei Jahren zugelassen.
Tritt neben dem Durchfall Fieber über 39 Grad Celsius auf, halten die Beschwerden länger als drei Tage an, gehen die Beschwerden mit kolikartigen Krämpfen oder Blutungen einher, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
AK Niedersachsen/NK
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