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Durchfallmittel: gefährliche Herzprobleme durch zu viel Loperamid

08.06.2016

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA warnt vor schweren Herzproblemen, die bei Einnahme zu hoher Dosen des bekannten Durchfallwirkstoffs Loperamid auftreten können. Nach gewollter oder unbeabsichtigter Überdosierung könne es zu Herzrhythmusstörungen kommen, die unter Umständen tödlich verlaufen.

Mittel mit dem Wirkstoff Loperamid werden häufig gegen Durchfall eingesetzt - auch auf Reisen.
Mittel mit dem Wirkstoff Loperamid werden häufig gegen Durchfall eingesetzt - auch auf Reisen.
© Igor Mojzes - Fotolia

Der Behörde sei seit der Zulassung des Wirkstoffs im Jahr 1976 von 48 solchen Fällen berichtet worden, mehr als die Hälfte davon habe sich in den vergangenen sechs Jahren ereignet. Man gehe davon aus, dass die tatsächliche Anzahl höher sei als die gemeldete, so die FDA in einer Mitteilung. Von den 48 Patienten mussten 31 aufgrund der Herzprobleme stationär behandelt werden, zehn starben. Mögliche Herzprobleme durch Loperamid-Überdosis sind verschiedene Arten von Rhythmusstörungen und Herzstillstand.

Patienten oder Angehörige sollten sofort den Notarzt rufen, wenn es unter der Einnahme von Loperamid zu Ohnmacht, Herzrasen, unregelmäßigem Herzrhythmus oder starker Benommenheit komme.

Loperamid gibt es in den USA wie auch in Deutschland <link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis loperamid.html>sowohl rezeptfrei als auch als verschreibungspflichtige Variante. Die meisten Patienten, die nach Loperamid-Einnahme unter Herzproblemen litten, hatten laut FDA sehr viel höhere Dosen als die maximal empfohlenen eingenommen.

Andere hatten sich zwar an die Maximaldosis gehalten, zusätzlich aber Medikamente eingenommen, die die Wirkung des Loperamids verstärken. Dazu zählen laut FDA magensäurehemmende Mittel wie Cimetidin und Ranitidin, die Antibiotika Clarithromycin und Erythromycin, den Fettsenker Gemfibrozil, die Anti-Pilz-Mittel Itraconazol und Ketoconazol, das AIDS-Medikament Ritonavir, das Herzmittel Chinidin sowie der krampflösende Arzneistoff Chinin, der auch gegen Malaria eingesetzt wird.

am/<link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/RF

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