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27.05.2025 13:04 Uhr
Weniger essen, ohne sich etwas zu verbieten? Das klingt fast zu einfach – und doch zeigt eine neue Studie: Schärfer gewürzte Speisen könnten dabei helfen, die Kalorienaufnahme zu reduzieren. Denn wer scharf isst, isst langsamer – und dadurch meist weniger.
Eine Forschungsgruppe hat 130 Erwachsene zwischen Rindfleisch-Chili und Chicken Tikka Masala wählen lassen. Was die Teilnehmenden nicht wussten: Sie bekamen entweder eine milde oder scharfe Variante, die optisch nicht zu unterscheiden waren und deren Würze durch das Verhältnis von scharfem zu süßem Paprikapulver genau eingestellt war.
Videoaufnahmen zeigten, dass die Schärfe das Essverhalten veränderte:
- Die Teilnehmer mit scharfen Gerichten aßen 17 % langsamer
- Beim Essen nahmen sie 18 % weniger Nahrung zu sich
- Überraschend: Sie tranken dabei nicht mehr Wasser
Die Studienergebnisse sind im Fachblatt „Food Quality and Preference“ erschienen.
Langsames Essen, weniger Kalorien
„Wir wissen aus früheren Studien, dass Menschen deutlich weniger essen, wenn sie langsamer essen“, sagte Dr. Paige Cunningham von der The Pennsylvania State University. „Wir hatten die Vermutung, dass eine schärfere Mahlzeit Menschen langsamer essen lassen könnte. Wir wollten unter kontrollierten Versuchsbedingungen im Labor testen, ob eine kleine Menge Gewürz Menschen dazu bringt, langsamer zu essen und somit weniger zu essen.“ Das war nicht ganz einfach, erzählt Cunningham: „Die Rezeptentwicklung für das Chicken Tikka hat lange gedauert – es waren so viele Testrunden nötig, dass meine Laborkollegen es schon satthatten. Ich habe immer wieder Rezepte zubereitet, bis die Schmackhaftigkeit trotz der Schärfe schließlich erhalten blieb.“
Quelle: DOI 10.1016/j.foodqual.2025.105566