Experten fordern Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung

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15-mal täglich – so oft bekommen Kinder unter 14 Jahren im Durchschnitt Werbung für Süßigkeiten, Softdrinks oder andere ungesunde Lebensmittel gezeigt. Zugleich ist bereits jedes siebte Kind in Deutschland übergewichtig. Fachgesellschaften fordern zum heutigen Weltdiabetestag daher mehr Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung.

Mädchen, sitzt vor dem Fernseher.
Experten fordern, Kinder besser vor Werbung für ungesunde Lebensmittel zu schützen.
© Kristen Prahl/iStockphoto

Fast Food, Süßigkeiten, Chips, süße Getränke & Co gelten als Hauptursache dafür, dass immer mehr junge Menschen stark übergewichtig werden. „Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen sind hiervon und von den damit einhergehenden Folgeerkrankungen besonders betroffen“, sagt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK). Denn in der Kindheit eingeprägte Ernährungsgewohnheiten seien später nur schwer zu ändern, so die Expertin. Und das kann gravierende Folgen haben: Übergewicht ist der größte Risikofaktoren für die Entstehung weiterer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes. Hier sei die Politik gefragt, ein Umfeld zu schaffen, dass es Kindern leichter macht, sich gesund zu ernähren und Anreize für Ungesundes einzudämmen.

Denn gerade Kinder seien besonders anfällig für Botschaften aus der Werbung – die naturgemäß durchweg von schlanken Menschen und prominenten Influencern präsentiert werden. „Es ist daher nicht hinzunehmen, dass die Zahl der Werbespots für ungesunde Snacks ausgerechnet im Umfeld von Kinder- oder Familiensendungen besonders hoch ist“, sagt Bitzer. 92 Prozent der Lebensmittelwerbung, die Kinder sehen, werben für ungesunde Lebensmittel.

Schon vor Monaten hat Bundesernährungsminister Cem Özdemir Pläne für ein Gesetz vorgestellt, das Beschränkungen für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung verbindlich vorschreiben soll. „Dass solche Werbeschranken funktionieren, machen andere Länder seit Jahren vor“, sagt Bitzer. Leider tue sich die deutsche Regierungskoalition jedoch schwer damit, den von Özdemir vorgelegten Vorschlag zu unterstützen – es gibt noch immer keinen Gesetzentwurf und die vom BMEL vorgestellten Eckpunkte drohen, stark verwässert zu werden. Umso wichtiger sei es, das Thema von Expertenseite immer wieder in die Politik zu tragen.

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