Der Einfluss der alternden Gesellschaft auf die Ausgaben im Gesundheitssektor werde überschätzt. Das teilt die Krankenkasse Barmer-GEK anlässlich ihrer Untersuchung "Gesundheitswesen aktuell 2012" mit.
18 Prozent des jährlichen Ausgabenanstiegs ließen sich auf den demografischen Wandel zurückführen. Seit 2007 waren die Ausgaben um durchschnittlich 88 Euro pro Versichertem gestiegen. 16 Euro davon entstanden laut Barmer durch Altersstruktureffekte. Dies sei "deutlich weniger als bislang angenommen", hieß es in einer Pressemitteilung des Versicherers. Der Rest des Ausgabenanstiegs sei durch andere Kostenfaktoren wie Preiserhöhungen, die zunehmende Vermarktung medizinischer Leistungen sowie den medizinisch-technische Fortschritt bedingt, so die Argumentation der Barmer-GEK. Diese Faktoren seien zusammengenommen weitaus größere Ausgabentreiber als die alternde Bevölkerung.
Hohe Ausgaben für alte Patienten entstehen laut der Untersuchung vor allem durch Krankenhausaufenthalte und Leistungen etwa für Hilfsmittel. Die Kosten für Arzneimittel und Arztbesuche würden dagegen im Alter nur geringfügig steigen. "Wir wollen die Teilhabe am medizinischen Fortschritt, selbstverständlich auch für alte Menschen", betonte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer-GEK. Es müsse jedoch stets differenziert werden, wann und wo der Einsatz neuer, teurer Verfahren erwünscht sei und den Patienten wirklich nutze.
ah/PZ
Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.
Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.
Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?
aus Apotheke, Forschung und Gesundheitspolitik.
In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern
Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Die NAI ist ein Magazin, das fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.