Hautkrebs: Weniger Rückfälle mit Nahrungsergänzungsmittel Nicotinamid

Dr. Karen ZoufalElisabeth Kerler  |  24.09.2025 10:54 Uhr

Der Vitamin B3-Abkömmling Nicotinamid wird in der Hautkrebsforschung diskutiert: Er könnte vor Hautkrebs schützen. Aus einer Analyse von Patientendaten mit Hautkrebs geht nun hervor: Wer früh nach der ersten Diagnose Nicotinamid einnahm, hatte ein geringeres Risiko für ein erneutes Auftreten.

Älterer Herr nimmt eine Tablette ein.
Nahrungsergänzungsmittel einnehmen gegen erneutes Auftreten von Hautkrebs? Eine Analyse von Veteranendaten liefert vielversprechende Ergebnisse.
© seb_ra/iStockphoto

Nicotinamid, Nahrungsergänzungsmittel gegen Hautkrebs? Seit 2015 diskutieren Hautärztinnen und Hautärzte, ob der Vitamin B3-Abkömmling vor Hautkrebs schützt: Damals hatte eine klinische Untersuchung mit 386 Patienten einen positiven Effekt gezeigt, wie das Vanderbilt University Medical Center in Nashville mitteilt. Nun wollte ein Forschungsteam dieser Frage weiter auf den Grund gehen. 

Daten von Veteranen mit Hautkrebs analysiert

Dafür hat das Team Daten von mehr als 33.000 Veteranen ausgewertet, die durchschnittlich im Alter von 67 Jahren das erste Mal Hautkrebs hatten. Etwa ein Drittel von ihnen nahm mindestens 30 Tage lang zweimal täglich 500 Milligramm Nicotinamid ein. 

So fand das Forschungsteam heraus, dass, wer Nicotinamid eingenommen hatte, ein um 14 Prozent geringeres Risiko hatte, erneut Hautkrebs zu entwickeln. Bei Menschen, die Nicotinamid direkt nach der ersten Hautkrebsdiagnose eingenommen hatten, reduzierte sich das Risiko sogar um 54 Prozent. Der Effekt war bei allen Hautkrebs-Arten zu beobachten, bei Plattenepithelkarzinomen war er aber besonders ausgeprägt. 

Forschende raten zum frühen Einsatz

Wenn die Behandlung mit Nicotinamid später gestartet wurde, zum Beispiel nach mehreren Hautkrebserkrankungen, war der Effekt geringer. Deshalb rät Studienautor Dr. Lee Wheless vom Vanderbilt University Medical Center dazu, die Chance der Vorbeugung schnell zu ergreifen: „Unsere Ergebnisse könnten die Praxis deutlich verändern: Wir starten die Behandlung nicht erst, wenn Patienten bereits zahlreiche Hautkrebserkrankungen entwickelt haben, sondern früher.“

Die Wirkung ist nicht für alle gleich

Nicht alle Menschen profitierten gleichermaßen von der Behandlung: Bei immungeschwächten Personen, zum Beispiel nach einer Organtransplantation, waren die Ergebnisse weniger klar. „Wir müssen noch besser herausfinden, wem die Behandlung am besten nützt, da nur etwa die Hälfte der Patienten mehrere Hautkrebserkrankungen entwickelt“, sagte Wheless.

Quelle: DOI 10.1001/jamadermatol.2025.3238

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