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Helm: Fünf Mythen gefährden die Gesundheit

15.05.2018

Für Fortbewegungsmittel, die mit einem gewissen Tempo unterwegs sind, sollte es eine Helmpflicht geben unabhängig vom Alter. Dafür plädiert der kanadische Unfallexperte Don Voaklander von der University of Alberta und benennt fünf falsche Vorstellung über Helme, die sich hartnäckig halten.

Wer sich früh an einen Fahrradhelm gewöhnt, ist unterwegs besser geschützt.
Wer sich früh an einen Fahrradhelm gewöhnt, ist unterwegs besser geschützt.
© pressmaster - Fotolia
  1. Helme sind nur für Fahrradfahrer sinnvoll.
    Alle Aktivitäten, die mit einer gewissen Geschwindigkeit einhergehen, bergen die Gefahr, sich bei einem Sturz eine traumatische Kopfverletzung zuzuziehen. Das gilt fürs Fahrradfahren und Reiten ebenso wie für die Fortbewegung mit Skateboard, Roller oder Inlinern. Durch das Tragen eines Helmes lasse sich eine Gehirnerschütterung nicht immer vermeiden, so Voaklander, doch könne der Kopfschutz die Schwere verringern und vor anderen Kopfverletzungen schützen.
  2. Unter dem Helm schwitzt man, und sie sind unbequem.
    Die meisten Helme seien aerodynamisch gestaltet, leicht und hätten eine gute Belüftung, sagt Voaklander. Um den passenden Helm zu finden, rät er dazu, Helme in einem Geschäft anzuprobieren und sich beraten zu lassen. Der Helm dürfe nicht seitwärts wackeln, nach vorne und hinten kippen oder verrutschen, wenn man den Kopf bewege.
  3. Helme fördern riskantes Verhalten.
    Die Idee der Risiko-Kompensation, nach der ein Kind mehr Risiken eingehe, wenn es einen Helm trage, sei wissenschaftlich nicht stichhaltig belegt. Genauso gut könne man sagen, weil man im Auto einen Sicherheitsgurt anlege, fahre man leichtsinniger, so Voaklander.
  4. Zu viel Schutz ist schlecht für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes.
    Es gebe eine Bewegung in Richtung aktives Spielen, die auf der Theorie basiere, dass das ein oder andere Missgeschick in jungen Jahren Kinder für das spätere Leben wappne. Während es sicher gut ist, wenn Kinder sich ausprobieren können, wiege das belegte Risiko eines Helmverzichts hier jedoch schwerer als der Nutzen, warnt der Unfallexperte.
  5. Mein Kind wird ihn sowieso nicht tragen.
    Der Druck von Gleichaltrigen könne Kinder in der Tat dazu bringen, den Helm an den Lenker zu hängen, statt ihn auf den Kopf zu setzen. Je früher man jedoch damit beginne, dem Nachwuchs einen Helm aufzusetzen, desto eher etabliere sich dies als Gewohnheit und umso wahrscheinlicher sei es, dass sich das Kind dem Druck von anderen widersetzen könne. Der beste Weg, sein Kind zum Helmtragen zu bringen, sei allerdings, selbst mit gutem Vorbild voranzugehen.

HH

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