Frau & MannMännergesundheit

Husten und Schnupfen nach dem Orgasmus

NK  |  02.11.2022

Grippeähnliche Symptome, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, die kurze Zeit nach einem Orgasmus auftreten: Das sind Hinweise auf das sogenannte „Post-Orgasmic-Illness-Syndrom“ (POIS), einer seltenen sexuellen Funktionsstörung bei Männern.

Mann, sitzt auf dem Bett und stützt den Kopf in die Hände.
Kurz nach dem Orgasmus fiebrig, müde und abgeschlagen: Diese Symptome können beim Post-Orgasmic-Illness-Syndrom auftreten.
© Tzido/iStockphoto

Über das „Post-Orgasmic-Illness-Syndrom” (POIS) wurde laut Deutschem Ärzteblatt erstmals im Jahr 2005 berichtet. Bei der Erkrankung treten kurz nach der Ejakulation grippeähnliche Symptome wie Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Gereiztheit oder Hautausschlag auf. Die Symptome können zwei bis sieben Tage anhalten und den Alltag und vor allem das Sexualleben der betroffenen Männer sehr stark einschränken. 

Welche Ursache die Erkrankung hat, ist unklar. Deswegen existiert bislang auch keine spezifische Therapie. Ärzte behandeln das Krankheitsbild aktuell mit verschiedenen Optionen, zum Beispiel durch eine Desensibilisierung mit dem eigenen Sperma oder mit einer Hormontherapie. Die Behandlungen sind jedoch experimentell und ihre Wirksamkeit bislang nicht in placebokontrollierten Studien getestet worden.

Ärzte aus den USA haben nun einen 27-jährigen Patienten mit einer vergleichsweise einfachen Methode von seinen Symptomen befreit: Der Mann bekam täglich 180 Milligramm des Anthistaminikums Fexofenadin verordnet, ein Medikament, das normalerweise bei Heuschnupfen und anderen allergischen Symptomen angewendet wird. Daraufhin gingen die Symptome dem Patienten zufolge um 90 Prozent zurück. Interessanterweise hatte das zuvor verordnete Antihistaminikum Diphenhydramin nicht den gleichen positiven Effekt. Die Mediziner erklären sich dies mit der wesentlich kürzeren Halbwertszeit des Wirkstoffs.

Fexofenandine sei den Forschern zufolge ein „sicheres, kostengünstiges und nebenwirkungsarmes Medikament“. Es brauche jedoch mehr noch mehr Studien, um den therapeutischen Effekte auf POIS zu sichern.

Quelle: DO 10.1016/j.eucr.2022.102189

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