Gesundheit

Immer mehr Todesfälle durchs Rauchen

22.03.2012

Die Anzahl der Todesfälle, die mit Nikotinkonsum in Verbindung stehen, hat sich in den letzten zehn Jahren beinahe verdreifacht. Das ist die Hauptaussage des kürzlich erschienenen Tobacco Atlas, der seit zehn Jahren gemeinsam von der World Lung Foundation und der American Cancer Society, der amerikanischen Krebsgesellschaft herausgegeben wird. Hielte dieser Trend an, würden in diesem Jahrhundert eine Milliarde Menschen an den Folgen des Tabakkonsums versterben, so die Experten.

Rauchender Bauer
In Entwicklungsländern ist der Anteil an Rauchern besonders hoch.
© bayu harsa - Fotolia

Über 50 Millionen Todesfälle gingen in den letzten zehn Jahren auf Kosten des Rauchens. Damit ist der Nikotinkonsum für mehr als 15 Prozent der Todesfälle bei den Männern und mehr als sieben Prozent der Todesfälle bei Frauen verantwortlich. In China sei Tabak bereits der größte Killer: etwa 1,2 Millionen Chinesen sterben jährlich an den Folgen des Rauchens, bis zum Jahr 2030 prognostizieren die Experten einen Anstieg auf 3,5 Millionen Tote im Jahr.

Die Experten sehen darin eine deutliche Verlagerung der Rauchgewohnheiten: Während in den Industrienationen die Zahl der Raucher abnimmt, nehme sie in Entwicklungs- und Schwellenländern zu. Insbesondere in Asien, im Mittleren Osten und in Afrika würde Rauchen immer mehr zum Problem. Fast 80 Prozent der Menschen, die aufgrund rauchbedingter Erkrankungen versterben, kommen schon jetzt aus einkommensschwachen Ländern.

Die Tabakfirmen kümmert das wenig. Der Gewinn der sechs größten Zigarettenhersteller lag dem Tobacco Atlas zufolge im Jahr 2010 mit 35,1 Milliarden Dollar so hoch wie der von Coca-Cola, Microsoft und Mc Donald’s zusammen. Die Industrie, so Peter Baldini, der Chef der World Lung Foundation, lasse es sich gut gehen in ihrer Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Folgen des Tabakkonsums. Zudem unterwanderten sie die Anti-Raucherprogramme, die Millionen Menschen das Leben retten könnten. So würden die Tabakfirmen immer wieder gegen Tabakwerbeverbote, deutliche Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln und Rauchverbote an öffentlichen Plätzen aufbegehren.

Auch die Vorsitzende der Weltgesundheitsorganisation WHO ist der Meinung, dass der Kampf gegen das Rauchen noch lange nicht gewonnen sei. Tabak sei ein Killer, der weder beworben noch unterstützt noch verherrlicht werden sollte.

KK

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