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Impfstoff besser nicht in den Muskel spritzen?

04.12.2017

Die meisten Impfungen werden intramuskulär verabreicht – mit einem Pieks in den Oberarm, den Oberschenkel oder den Gesäßmuskel. Doch scheint die gängige Methode unter Umständen nicht die effektivste zu sein, wenn es darum geht, bestimmte Zellen der Immunabwehr zu erreichen. Dies berichtet ein amerikanisches Wissenschaftlerteam im Fachblatt Science Immunology.

Eine Impfung in den Muskel scheint offenbar nicht so effektiv zu sein.
Eine neue Studie deutete darauf hin, dass es möglicherweise bessere Wege geben könnte, um einen Impfstoff zu verabreichen.
© JPC-PROD - Fotolia

Wie effektiv eine Impfung ist, hängt einer neuen Studie zufolge unter anderem mit speziellen Zellen der Immunabwehr zusammen, den sogenannten dendritischen Zellen. Gelangen Krankheitskeime, sogenannte Antigene, in den Körper, ist es Aufgabe der dendritischen Zellen vor Ort, sie zu den Lymphknoten zu transportieren. Hier werden die Antigene von sogenannten T-Lymphozyten erkannt und bekämpft. Fanden sich jedoch nur wenige dendritischen Zellen in dem Bereich oder waren sie kaum aktiv, lösten sie bei den T-Lymphozyten keine Reaktion aus. In der Folge wurden nach einer Impfung keine Antikörper produziert. Das stellten die Forscher in Versuchen mit Mäusen fest.

Dendritische Zellen sind jedoch im Körper nicht gleichmäßig verteilt. Damit eine Impfung wirkt, sei es demnach naheliegend, dass sie am besten dort stattfindet, wo viele dendritische Zellen vorkommen. Um das zu prüfen, hatten die Forscher in ihren Versuchen den Impfstoff über Inhalieren verabreicht, weil in den Atemwegen viele Immunzellen anwesend sind. Es zeigte sich, dass diese Methode die dendritischen Zellen aktivierte, diese daraufhin das inhalierte Antigen zu Lymphknoten transportierten und dort eine Reaktion der T-Lymphozyten auslösten. Im Gegensatz dazu bringe die gängige intramuskuläre Impfung Antigene eher zu Regionen, in denen die dendritischen Zellen nur selten vorkämen, so die Forscher.

Aufgrund von Daten aus früheren Studien sowie dem Wissen, dass viele Abwehrzellen auch in der oberflächlichen Hautschicht vorkommen, empfehlen die Forscher eine Impfung, bei der der Impfstoff in die Haut injiziert wird. Sie vermuten, dass diese möglicherweise effektiver ist als eine intramuskuläre Impfung.

HH

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