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Hautkrebs: Cytomegalie-Virus verbessert Behandlung

ZOU  |  28.04.2025 13:15 Uhr

Eine Infektion mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) erhöht die Erfolgschancen einer Immuntherapie gegen schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und reduziert schwere Nebenwirkungen. Die Infektion scheint auch die Ausbreitung von Melanomen zu hemmen. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Patientin beim Hautkrebs-Screening.
Beim Hautkrebs-Screening schaut sich der Arzt alle Hautveränderungen genau an, ob Krebs dahinterstecken könnte.
© Jovanmandic/iStockphoto

Menschen mit malignem Melanom, die CMV-positiv waren, sprachen besser auf eine Immuntherapie an, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Krebszellen unterstützt: Sie hatten seltener Rückfälle als Menschen, die CMV-negativ waren. Auch schwere Nebenwirkungen durch die Immuntherapie traten bei CMV-positiven Personen seltener auf, insbesondere eine Entzündung des Dickdarms. Zudem scheint die Infektion einen Schutz davor zu bieten, dass sich der Krebs in andere Körperregionen ausbreitet. 

Etwa die Hälfte aller Erwachsenen ist infiziert

Das Cytomegalie-Virus (CMV) ist ein weit verbreitetes Virus, mit dem etwa die Hälfte aller Erwachsenen infiziert ist. Es ruht lebenslang im Körper und wird bei gesunden Menschen vom Immunsystem in Schach gehalten. Dieser Prozess verändert vermutlich das Verhalten bestimmter Immunzellen, was zu einer besseren Abwehr von Krebs beiträgt. 

Neue Erkenntnisse ebnen den Weg zu personalisierter Behandlung

Die Entdeckung könnte eine gezieltere Auswahl von Medikamenten bei Melanomen ermöglichen und das Risiko schädlicher Nebenwirkungen verringern. Professor Benjamin Fairfax von der Universität Oxford erklärte: „Aktuelle Immuntherapien gegen Krebs verursachen bei manchen Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen, die in manchen Fällen zu lebenslangen Komplikationen führen. Eine frühere CMV-Infektion eines Patienten könnte dazu beitragen, individuell zu bestimmen, ob eine Immuntherapie wahrscheinlich wirksam sein oder Nebenwirkungen verursachen wird. Das ist ein Schlüsselfaktor für die Entscheidung über die anzuwendende Behandlung.“

Quelle: DOI 10.1038/s41591-025-03647-1

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