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03.05.2025 08:15 Uhr
Bei einer Impfung wird eine harmlose Form eines Krankheitserregers verabreicht. Diese wird von sogenannten Fresszellen aufgenommen, auch Makrophagen genannt. Sie aktivieren andere Teile des Immunsystems, die schließlich Antikörper produzieren. Zusätzlich entstehen Gedächtniszellen, die bei erneutem Kontakt mit dem Erreger schnell reagieren und eine effektive Abwehr einleiten.
Was passiert bei der zweiten Impfung?
Die Forschung zeigt: Bei einer Auffrischungsimpfung im gleichen Arm arbeiten die Gedächtniszellen erneut mit den Fresszellen in den nahegelegenen Lymphknoten zusammen. Diese „geschulten“ Makrophagen (Fresszellen) erkennen das Antigen schneller und helfen dabei, hochwertige Antikörper zu bilden. Der Immunprozess startet dadurch effektiver.
„Makrophagen sind dafür bekannt, Krankheitserreger zu verdauen und abgestorbene Zellen zu beseitigen. Unsere Forschung legt jedoch nahe, dass die Makrophagen in den Lymphknoten, die der Injektionsstelle am nächsten liegen, auch beim nächsten Mal eine zentrale Rolle für eine wirksame Impfreaktion spielen. Der Ort der Impfung spielt also eine Rolle“, sagte Dr. Rama Dhenni, vom Garvan College in Sydney.
Schnellerer Schutz bei gleich guter Wirkung
Auch bei COVID-19-Impfungen konnte dieser Effekt beobachtet werden: Personen, die beide Impfdosen in denselben Arm erhielten, bildeten schneller neutralisierende Antikörper gegen das Virus. Nach vier Wochen war der Schutz in beiden Gruppen zwar gleich stark, aber in Zeiten eines Ausbruchs kann der schnellere Beginn der Immunabwehr entscheidend sein.
Für den langfristigen Impfschutz spielt der geimpfte Arm keine große Rolle. Doch wenn es auf eine möglichst rasche Reaktion des Immunsystems ankommt – etwa bei Infektionswellen – könnte es sinnvoll sein, sich die Auffrischung wieder in denselben Arm wie die erste Dosis spritzen zu lassen.
Quelle: DOI 10.1016/j.cell.2025.04.005