Jod und Folsäure in der Schwangerschaft: Alles zu kompliziert?

ZOU | 13.05.2022

Die Empfehlungen zur Einnahme von Folsäure und Jod in der Schwangerschaft werden nur teilweise eingehalten. Auch eine intensive Beratung konnte daran nichts ändern. Fachleute vermuten, dass dies an widersprüchlichen Informationen zu Vitaminen und Spurenelementen und einem unübersichtlichen Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln liegen könnte.
Selbst wenn sich werdende Mütter mit viel frischen Zutaten ernähren, sind sie oft nicht ausreichend mit Jod und Folsäure versorgt. Beide Vitalstoffe tragen dazu bei, dass sich das Baby gesund entwickeln kann. image.originalResource.properties.copyright

Selbst wenn Schwangere eine intensive Beratung zur Einnahme von Folsäure und Jod bekamen, unterschieden sich die Blutspiegel dieser Vitalstoffe nicht von denen anderer Frauen, die nur eine Standardberatung erhalten hatten. In beiden Gruppen nahmen etwa 64 Prozent der Frauen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft Nahrungsergänzungsmittel ein; mit intensiver Beratung führten 52 und bei normaler Beratung 49 Prozent Folsäure zu und in beiden Gruppen nahmen 49 Prozent Jod ein.

Woran es liegt, dass die intensive Beratung keinen Effekt zeigte, lässt sich nur vermuten. Möglicherweise stiften zahllose Tipps zur Ernährung und einem gesunden Lebensstil während der Schwangerschaft Verwirrung, da sie widersprüchlich sein können und häufig auch nicht wissenschaftlich belegt sind. Dies könnte auch auf Nahrungsergänzungsmittel zutreffen: Kristina Geyer, die die Ergebnisse auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung präsentierte, hatte sich die Nahrungsergänzungsmittel der 1150 Frauen genauer angesehen und dabei festgestellt, dass diese 476 unterschiedliche Präparate mit 24 verschiedenen Nährstoffen eingenommen hatten.