Baby & FamilieGesundheit

Keuchhusten: deutsches Impfschema im Vorteil

24.06.2014

Jedes fünfte Schulkind, das in Großbritannien wegen anhaltenden Hustens in die Hausarztpraxis kommt, könnte Keuchhusten haben. Und das trotz Impfung, wie britische Forscher berichten. Sie vermuten, dass dies auf eine Schwachstelle im britischen Impfschema zurückzuführen ist. Das deutsche Schema scheint einen besseren Schutz zu bieten.

Hustendes Grundschulkind (Junge) wird von Arzt abgehört
In Großbritannien fanden Forscher bei vielen Kindern, die ihren Hausarzt wegen andauerndem Husten aufgesucht hatten, Keuchhusten-Erreger.
© JPC-PROD - Fotolia

Bei 56 von 279 britischen Kindern zwischen 5 und 15 Jahren, die ihren Hausarzt wegen zwei bis acht Wochen andauerndem Husten aufgesucht hatten, fanden die Forscher den Keuchhusten-Erreger. Das sind 20 Prozent, obwohl ein Großteil dieser Kinder vollständig geimpft war, berichten die Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift British Medical Journal. Das Risiko für Keuchhusten lag bei Kindern, deren Auffrischungsimpfung mehr als sieben Jahre zurücklag, dreimal höher als bei Kindern mit einem kürzeren Impfabstand.

Wie in Deutschland wird auch in Großbritannien für die Grundimmunisierung eine Impfung im zweiten, dritten und vierten Lebensmonat empfohlen, dazu jedoch drei Jahre später noch eine weitere für Vorschulkinder. In Deutschland gehört stattdessen eine vierte Impfung nach dem ersten Lebensjahr zum Grundschutz. Eine erste Auffrischungsimpfung steht hierzulande mit 5 bis 6 Jahren und zusätzlich eine weitere Dosis zwischen 9 und 17 Jahren auf dem Programm. Die Forscher hoffen, dass ihre Studienergebnisse dazu beitragen, in der Diskussion um eine weitere Auffrisch-Impfung bei Jugendlichen in Großbritannien zu einer Entscheidung zu kommen.

Bei Keuchhusten, fachsprachlich Pertussis, handelt es sich um eine hoch ansteckende Krankheit, die über Tröpfchen leicht übertragen wird. Zu den Symptomen zählen starker, lang anhaltender Husten, besonders nachts, keuchendes Luftholen und Erbrechen. Besonders bei nicht geimpften Babys kann eine Erkrankung zu ernsten Komplikationen führen. Doch auch für ältere Kinder kann Keuchhusten quälend sein. Vier von sechs Kindern mit Keuchhusten, bei denen die Forscher die Hustenfrequenz aufzeichneten, husteten mehr als 400-mal innerhalb von 24 Stunden.

HH

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