Baby & Familie

Kiffen verändert das Gehirn

16.12.2013

Wer in Jugendtagen viel Cannabis raucht, weist später Veränderungen in Hirnstrukturen auf, die für das Gedächtnis verantwortlich zeichnen. Das haben US-amerikanische Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden.

Jugendliches Mädchen raucht Joint.
Wer früh, viel und regelmäßig kifft, tut seinem Gedächtnis nichts Gutes.
© diego cervo - Fotolia

Die Forscher von der Northwestern Universität in Illinois hatten Hirn-Scans von jungen Menschen analysiert und erkannt, dass der Bereich, in dem das Arbeitsgedächtnis sitzt, bei jenen, die früher regelmäßig gekifft hatten, geschrumpft war. Dahinter stecke ein Niedergang von Hirnzellen, vermuten die Wissenschaftler. Das Arbeitsgedächtnis ermöglicht dem Menschen, Informationen vorübergehend zu behalten und zu verarbeiten, und diese gegebenenfalls ins Langzeitgedächtnis zu verschieben. Ein schlechtes Arbeitsgedächtnis lässt einen in Schule, Ausbildung und Beruf schlechter abschneiden und erschwert alltägliche Arbeitsabläufe.

Studienteilnehmer mit den beobachteten Hirnveränderungen hatten zwischen dem 16. und 17. Lebensjahr begonnen, Cannabis zu rauchen, dies für etwa drei Jahre täglich beibehalten, jedoch zum Zeitpunkt der Hirn-Scans mindestens zwei Jahre nicht mehr gekifft. Den Forschern war aufgefallen, dass der genaue Beginn des regelmäßigen und starken Cannabis-Konsums eine Rolle zu spielen scheint. Demnach waren die Veränderungen umso ausgeprägter, je jünger die untersuchten Personen waren, als sie das regelmäßige Kiffen begannen.

Darüber hinaus bemerkten die Wissenschaftler, dass die veränderten Gehirne denen von schizophrenen Menschen glichen. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass das Rauchen von Cannabis zu Schizophrenie führen kann. Die Forscher mutmaßen nun, dass regelmäßiges Kiffen die Gehirnveränderungen, wie sie bei einer Schizophrenie ohnehin auftreten, noch verstärkt. In jedem Fall steigerten Menschen, die bereits ein familiäres Risiko für eine Schizophrenie tragen, ihr Risiko durch das Kiffen noch zusätzlich, so der Studienautor und Psychiater Matthew Smith.

FH

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