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Krebs: Chemotherapie mit weniger Nebenwirkungen denkbar

10.10.2014

Jedes neue Krebsmedikament kann die Überlebenschancen von Patienten erhöhen. Leider oft mit schweren Nebenwirkungen, deren Ursachen bisher selten entschlüsselt werden konnten. Ein internationales Wissenschaftlerteam aus München, Heidelberg, Schweden und Singapur hat nun eine Methode gefunden, mit der sich Nebenwirkungen bereits bei der Arzneistoff-Entwicklung erklären und sogar vorhersagen lassen.

Weiße Tabletten neben Wasserglas
Krebsmedikamente steuern als Ziel häufig Eiweißstoffe innerhalb der Krebszelle an.
© somenski - Fotolia

Moderne Arzneistoffe gegen Krebs wirken über bestimmte Eiweiße in den Krebszellen. Im Idealfall binden die Medikamente nur an die gewünschten Zielproteine. In den meisten Fällen jedoch binden sie auch an andere Eiweiße, die nicht nur in Krebszellen, sondern auch in gesunden Zellen vorkommen. Das Resultat sind Nebenwirkungen. An welche Proteine die Medikamente genau binden, konnten die Wissenschaftler nun durch Erhitzen von Leukämiezellen auf Temperaturen zwischen 40 und 70 Grad identifizieren. Durch die Hitze begannen die Proteine in den Zellen zu schmelzen. „Jedes der vielen verschiedenen Proteine in einer Zelle hat ein eigenes, charakteristisches Schmelzverhalten“, erklärt der Erstautor der Studie, Dr. Mikhail Savitski.

Gibt man dann das jeweilige Krebsmedikament dazu, verbindet es sich mit bestimmten Proteinen und verändert diese. Savitski: „Diese Veränderungen schlagen sich auch im Schmelzverhalten nieder, was wir wiederum messen können.“ Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler die Effekte eines Medikaments genau erfassen. „Wir hoffen, damit in Zukunft viele Nebenwirkungen erklären oder sogar vorhersagen zu können“, sagt Bernhard Küster, Leiter der beteiligten Forschergruppe von der TU München. Dadurch wäre es möglich, Krebsmedikamente von vornherein so zu entwickeln, dass bestimmte Nebenwirkungen wie Nervenstörungen, Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit gar nicht mehr auftreten.

RF

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