Leisten- oder Nabelbruch? So erkennen Sie eine gefährliche Hernie rechtzeitig

ZOU  |  21.06.2025 09:16 Uhr

Ein Bruch, fachsprachlich Hernie, bezeichnet eine Schwachstelle in der Bauchwand. Diese sollten Sie immer so schnell wie möglich untersuchen lassen, denn auch wenn der Bruch schmerzfrei ist, kann er plötzlich gefährlich werden.

Mann hebt mehrere Kartons.
Beim Heben schwerer Lasten kann es zum Leistenbruch kommen.
© Nomadsoul1/iStockphoto

Was ist ein Bruch?

Ein Bruch ist eine Lücke in der Bauchwand, durch die Eingeweide oder das Bauchfell nach außen dringen. Es kommt vor, dass dies nur passiert, wenn der Druck im Bauchraum erhöht ist, also bei anstrengenden Tätigkeiten, beim Stuhlgang, Husten, Niesen, Lachen oder Bücken. Wenn der Druck wieder abnimmt, kann er sich wieder normalisieren. Ein verschwundener Bruch sollte aber genauso ernst genommen werden wie ein sichtbarer: Jede Hernie ist potenziell gefährlich, auch wenn sie keine Schmerzen verursacht.

Welche Arten von Brüchen gibt es?

Es gibt viele unterschiedliche Hernien. Manche Menschen werden damit geboren, andere bekommen sie im Laufe des Lebens. 

Die häufigste Art ist der Nabelbruch. Viele werden damit geboren, sie sind aber nicht erblich bedingt. Die meisten angeborenen Nabelbrüche heilen bis zum 4. oder 5. Lebensjahr von selbst ab. Bleibt ein Nabelbruch bestehen, wird er oft erst deutlich später bemerkt, wenn er größer wird. Ein Nabelbruch macht sich durch einen außen gerichteten Bauchnabel bemerkbar, bei Frauen z. B. während der Schwangerschaft. 

Da die Leistengegend eine natürliche Schwachstelle aufweist, kommt es hier ebenfalls häufig zu Hernien, deshalb auch der Name Leistenbruch. Sie erscheinen als Beule und können auch schon bei Neugeborenen auftreten, wenn sich eine kleine Öffnung in der Bauchmuskulatur nicht vollständig schließt.

Warum treten Leisten-Hernien häufiger bei Männern auf?

Männer haben eine kleine Öffnung in der Leistenmuskulatur, durch die Blutgefäße treten, welche die Hoden mit Blut versorgen. Dadurch kommt es bei ihnen häufiger an dieser Stelle zu einem Leistenbruch. Hinzu kommt, dass Menschen mit anstrengenden Berufen, bei denen sie z. B. schwer heben müssen, häufiger Hernien bekommen. Personen mit sitzenden Tätigkeiten haben dagegen ein geringeres Risiko.

Verursachen Hernien Verstopfung?

Ein Bruch kann verschiedene Symptome verursachen, darunter Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen. Dazu kommt es, wenn die Blutzufuhr zu dem herausgetretenen Gewebe unterbrochen wird. Das eingeklemmte Gewebe setzt dann Entzündungsstoffe frei und kann eine lebensgefährliche Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Wichtig zu wissen: Jeder Bruch kann eingeklemmt werden und einen medizinischen Notfall verursachen. Wenden Sie sich deshalb umgehend an Ihren Haus- oder Kinderarzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder Ihr Kind einen Bruch haben könnten.

Wie werden Hernien behandelt?

Brüche werden operiert, oft minimalinvasiv per Bauchspiegelung. Leichte Alltagsaktivitäten sind meist schon wenige Tage nach der Operation wieder möglich. Auf Sport und schweres Heben muss man aber für einige Wochen verzichten. 

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