Naschen macht dick – sollte man meinen. Das Gegenteil scheint aber der Fall zu sein: Bei Kindern und Jugendlichen, die besonders viele Süßigkeiten verzehren, sinkt das Risiko für Übergewicht und Adipositas im Vergleich zur Referenzgruppe. Das ergab eine Übersichtsarbeit über verschiedene Studien, die im Fachjournal American Journal of Clinical Nutrition erschien.
Die Autoren um Constantine Gasser von der Universität Melbourne schlossen in ihre Auswertung die Resultate aus elf Studien mit insgesamt mehr als 177.000 Teilnehmern ein, die zwischen 1990 und März 2015 veröffentlicht worden waren. Dabei stellten sie fest, dass die Teilnehmer, die am meisten Süßigkeiten aßen, 18 Prozent seltener übergewichtig waren als ihre Altersgenossen – egal, ob sie Schokolade oder andere Leckereien bevorzugten. Bei Kindern und Jugendlichen, die pro Woche einmal mehr naschten als die Vergleichsgruppe, sank die Wahrscheinlichkeit für überschüssige Pfunde um 13 Prozent.
"Statt eines direkten Zusammenhangs zwischen Übergewicht und dem Konsum von Süßwaren zeigt unsere Auswertung einen umgekehrten Effekt", fassen Gasser und sein Team zusammen. Das kam unerwartet, denn sie hatten eigentlich mit einem anderen Ergebnis gerechnet. Um Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu bekämpfen, müsste die Therapie künftig möglicherweise andere Ernährungsmaßnahmen als den Verzehr von Süßigkeiten in den Fokus rücken, so die Forscher.
cm/PZ
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