Bei Panikstörungen kommt es anfallsweise zu plötzlichen, heftigen Attacken von Angst. Die Angst richtet sich aber im Gegensatz zu einer Angststörung nicht gegen eine speziellen Situation oder ein Objekt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ein unangenehmes Gefühl von Bedrohung - Angst ist ein Phänomen, das jeder Mensch in unterschiedlichen Situationen bereits erlebt hat. Dabei ist Angst nicht grundsätzlich negativ: Angst hat eine wichtige Alarmfunktion. Sie soll den Körper schützen, indem sie zur Beseitigung der Gefahr oder Flucht aus dem Gefahrenbereich anregt. Nach Beseitigung der Gefahr soll das Gefühl wieder verschwinden. Ein Übermaß an Angst bewirkt das Gegenteil: Sie lähmt die Betroffenen.
Die Theorien zur Entstehung von Angst- und Panikstörungen sind ähnlich komplex wie die Störung selbst. Es gibt vermutlich genetische Ursachen und Faktoren der eigenen Lebensgeschichte, die verletzlich (vulnerabel) für die Entstehung einer Angststörung machen. Belastende Lebensereignisse können dann Angststörungen auslösen und aufrecht erhalten. Auch ängstliche Selbstbeobachtung oder Vermeidungsverhalten können eine Rolle spielen. Psychologisch werden mangelnde Konfliktlösungskompetenz, Verlust und Trennung und unbewusste Phantasien für die Entstehung verantwortlich gemacht. Auch Veränderungen von Hirngewebe und Hirnstoffwechsel sowie Hormone sollen einen Einfluss auf die Verarbeitung und Entstehung von Angst haben.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Betroffene empfinden eine Panikattacke als ein äußerst bedrohliches Ereignis, deshalb wird nicht selten der Rettungsdienst alarmiert. Es kommt zu ausgeprägten körperlichen Symptomen, die in der Regel 10 bis 30 Minuten andauern:
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Für die individuelle Bedeutung der Störung stehen die Folgen der Angst im Vordergrund. Typischerweise entsteht nach den ersten oder weiteren Attacken eine ausgeprägte Erwartungsangst ("Angst vor der Angst"). Das kann im schlimmsten Fall in den kompletten sozialen Rückzug münden. Bei längerem Verlauf kann es zu Depression und zum Missbrauch von Alkohol und angstlösenden Medikamenten kommen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Hausmittel und Verhaltenstipps
Bei einer akuten Panikstörung mit zu schneller Atmung (Hyperventilation) kann beruhigendes Zureden helfen. Eventuell kann in einen Plastikbeutel ein- und ausgeamtet werden, um die Auswirkungen der Hyperventilation (Kribbeln in den Fingern, Druck auf der Brust) zu behandeln.
Ziel der Dauertherapie ist, dass der Patient seine Beschwerden als Ausdruck von Angst erkennt und zu seiner Angst steht.
Mit kognitiven Verfahren wird versucht, fehlerhafte und eingefahrene Muster der Umweltwahrnehmung zu korrigieren. Es wird nach Denkstrukturen gesucht, die die Angst aufrechterhalten oder zu ihrer Ausbreitung beitragen. Grundlage für diese Therapieform sind Informationen über die Entstehung von Angst und ihre Folgen. Zusätzlich kann eine Behandlung mit Medikamenten sinnvoll sein.
Entspannungsverfahren wie Biofeedback, autogenes Training oder Muskelübungen sind Grundlage einiger Therapien. Sie können vom Patienten selbst angewendet werden.
Bearbeitungsstand: 23.07.2012
Quellenangaben:
Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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