SeniorenGesundheit

Prostatakrebs: Jüngere Männer profitieren von OP

01.04.2014

In Deutschland wird jährlich bei mehr als 60.000 Männern Prostatakrebs festgestellt. Damit ist das Karzinom der Vorsteherdrüse die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Über den besten Behandlungsweg sind sich Krebsexperten noch uneins. Eine neue Studie deutet jetzt darauf hin, dass jüngere Männer von einem chirurgischen Eingriff am meisten profitieren.

Portrait attraktives Paar Mitte 50; Mann mit grauem Dreitagebart lacht in die Kamera und wird von Frau auf die Wange geküsst
Prostatakrebs betrifft vor allem Männer in der zweiten Lebenshälfte.
© giideon - Fotolia

Das Team aus internationalen Wissenschaftlern hatte untersucht, wie erfolgreich zwei unterschiedliche Behandlungsstrategien sind: Eine radikale Prostatektomie, bei der mit einem chirurgischen Eingriff die gesamte Vorsteherdrüse samt Samenblase entfernt wird, oder das sogenannte „Watchful Waiting“. Ins Deutsche übersetzt heißt das so viel wie „beobachtendes Abwarten“. Sie hatten hierfür die Daten aus einer Krebsstudie analysiert, bei der die Gesundheit von fast 700 skandinavischen Männern mit Prostatakrebs über 24 Jahre beobachtet worden war. Dabei ermittelten sie für jüngere Männer mit einer Operation eine niedrigere Sterberate als für Männer, deren Tumor lediglich beobachtet worden war.

Dieser positive Effekt zeigte sich allerdings nur für Krebspatienten, die jünger als 65 Jahre waren. Doch auch ältere Männer mit Prostatakrebs konnten von einem chirurgischen Eingriff profitierten, wie die Wissenschaftler im Fachblatt New England Journal of Medicine berichten. Bei ihnen bildeten sich weniger häufig Metastasen und zusätzliche Behandlungen wurden seltener nötig. „Allerdings war auch ein Großteil der Studienteilnehmer, bei denen der Krebs nicht behandelt wurde, 18 Jahre nach Studienbeginn noch am Leben“, sagt Mitautorin Jennifer Rider von der Harvard School of Public Health in Boston, USA. Dies deute darauf hin, dass es unter Umständen möglich sei, durch aufmerksames Beobachten ein Zuviel an Behandlung zu verhindern.

HH

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