Der antibakterielle Zusatz Triclocarban (TCC) geht in der Schwangerschaft und Stillzeit von der Mutter auf das Kind über. Der Stoff könnte bei Ungeborenen nicht rückgängig zu machende Schäden anrichten, wie Forscher des Lawrence Livermore National Labors, USA, in der Fachzeitschrift Plos One berichten.
Mütter übertragen offenbar relevante Konzentrationen von TCC über die Plazenta und die Muttermilch auf ihr Kind. Besonders in der Entwicklungsphase wirken sich Schwankungen der Geschlechtshormone, wie sie TCC verursacht, stark aus und könnten Schäden beim Nachwuchs verursachen, so die Wissenschaftler. Für die Studie untersuchten sie Babymäuse, die im Mutterleib mit TCC in Berührung gebracht wurden. Besonders hohe Konzentrationen des antibakteriellen Mittels fanden die Forscher im Gehirn, im Herz und im Fettgewebe der neugeborenen Mäuse. Dies bekräftige die Erkenntnis der Biologen, dass TCC Gene des Fettstoffwechsels beeinflusst.
In den USA hat die amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel, die Food and Drug Administration (FDA), bereits im September 2016 insgesamt 19 Wirkstoffe mit Namen wie Triclosan oder Triclocarban in Seifen verboten. In Handdesinfektionsmitteln und vielen anderen Kosmetika sind die Stoffe jedoch weiterhin enthalten. In Deutschland sind Stoffe wie TCC und Tricolsan erlaubt, obwohl das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bereits im Jahr 2006 betonte, dass die antibakteriellen Zusätze lediglich in Arzt- und Zahnarztpraxen sowie in Krankenhäusern eingesetzt werden sollte. Im Alltag genügen Wasser und Seife, um die Hände von Krankheitserregern zu befreien.
KS/NK
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