SeniorenGesundheit

Schadet die gleichzeitige Einnahme mehrerer Pillen?

15.01.2014

Mit dem Alter nimmt leider nicht nur die Erfahrung zu, sondern häufig auch die Zahl der Krankheiten und damit auch die Menge der Medikamente, die täglich eingenommen werden müssen. Diese sollen eigentlich helfen. Viele Menschen plagt jedoch die Sorge, dass die gleichzeitige Einnahme verschiedener Arzneimittel das Gegenteil bewirkt. Was an dieser Befürchtung dran ist, untersuchten jetzt britische Wissenschaftler.

Alter Mann bekommt von einem Arzt zwei Tabletten in die Hand gedrückt
Kommt man häufiger ins Krankenhaus, wenn man über längere Zeit mehrere verschiedene Medikamente gleichzeitig einnehmen muss? Nicht unbedingt, sagen Forscher.
© Yuri Arcurs - Fotolia

Sie gingen der Frage nach, ob Menschen, die viele verschiedene Medikamente einnehmen, eher ins Krankenhaus kommen. Es stellte sich heraus, dass dies offenbar mit der Anzahl der Grunderkrankungen zusammenhängt. Personen mit nur einer Krankheit, die aber zehn oder mehr Medikamente einnahmen, liefen tatsächlich eher Gefahr, ins Krankenhaus zu kommen, berichten die Forscher im Fachblatt British Journal of Clinical Pharmacology. Verglichen mit Personen, die nur ein bis drei Medikamente einnahmen, war ihr Risiko für einen ungeplanten Krankenhausaufenthalt mehr als dreimal so hoch. Mussten die vielen verschiedenen Arzneimittel jedoch wegen unterschiedlicher Grunderkrankungen eingenommen werden, war das Risiko für eine Krankenhauseinweisung fast auf dem Niveau von gesunden Menschen.

Die häufig anzutreffende Annahme, dass eine gleichzeitige Verordnung verschiedener Medikamente, auch als Polypharmazie bezeichnet, immer gefährlich und als schlechte Versorgung anzusehen sei, sei irreführend, so Hauptautor Dr. Rupert Payne. "Unsere Arbeit zeigt, dass wir anspruchsvollere Ansätze benötigen, um zu beurteilen, welche Menge an Medikamenten für jeden einzelnen Patienten angemessen ist", sagt Payne. Gemeinsam mit Kollegen aus Nottingham und Glasgow hatte Payne für die Studie Daten von über 180.000 Schotten ausgewertet.

HH

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