Schlafapnoe durch Hormonmangel in den Wechseljahren

ZOU | 27.06.2022

Frauen mittleren Alters schnarchen häufiger und haben eher Atemaussetzer im Schlaf, wenn sie niedrige Östrogen- und Progesteronspiegel haben. Das berichtet ein Forschungsteam in dem Fachmagazin „PLOS ONE“.
Atemaussetzer im Schlaf machen sich am nächsten Tag oft durch extreme Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und schlechte Stimmung bemerkbar. image.originalResource.properties.copyright

Man weiß, dass die obstruktive Schlafapnoe bei Frauen nach der Menopause häufiger auftritt. Dies könnte auf niedrigere Spiegel an Geschlechtshormonen zurückzuführen sein, zeigt eine Analyse der Daten von 774 Frauen im Alter von 40 bis 67 Jahren.

551 Frauen berichteten, ihnen sei gesagt worden, dass sie schnarchen. 411 Frauen hatten weitere Symptome einer Schlafapnoe. Bei allen Frauen war eine Verdoppelung der Östrogenkonzentration im Serum mit einer um 19 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit für Schnarchen verbunden. Eine Verdopplung des Progesteronspiegels ging mit einer um 9 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit für Schnarchen einher. Unter den schnarchenden Frauen war eine Verdoppelung der Östrogenkonzentration mit einer um 17 bis 23 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit für Atemaussetzer im Schlaf verbunden, bei einer Verdopplung der Progesteronkonzentration traten Atemaussetzer zu 12 Prozent seltener auf.

Die Autoren folgern aus den Ergebnissen, dass die Gabe weiblicher Sexualhormone eine Strategie sein könnte, um das Auftreten der obstruktiven Schlafapnoe zu verringern. Sie schreiben: „Weibliche Geschlechtshormone sind entscheidend für die Gesundheit. Gerade nach der Menopause sollte der Hormonstatus berücksichtigt werden, um ganzheitliche Behandlungsstrategien zu entwickeln.“

Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0269569