Schlechte Luft schadet der geistigen Entwicklung

NK | 28.04.2023

Forschende haben einen Zusammenhang zwischen schlechter Luftqualität in Indien und der kognitiven Entwicklung von Säuglingen unter zwei Jahren festgestellt. Die Studie zeigt, dass Feinstaub über die Atemwege in das Gehirn gelangt und dort Schaden anrichten kann.
In Entwicklungsländern ist die Belastung durch Feinstaub in der Luft besonders hoch. Das kann die kognitive Entwicklung von Babys beeinträchtigen, zeigt eine neue Studie. image.originalResource.properties.copyright

Für die Studie analysierten Forschende der University of East Anglia in Großbritannien die Auswirkungen der Luftqualität auf die geistigen Fähigkeiten von 215 Säuglingen in einem ländlichen Gebiet in Indien. Dabei stellten sie fest, dass schlechte Luft mit die visuellen Arbeitsgedächtnisleistung und die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Säuglinge beeinträchtigte. Besorgniserregend ist vor allem Feinstaub, dessen winzige Partikel in die Atemwege gelangen, darüber ins Gehirn eindringen und dort zu Entzündungen führen können. Vor allem die ersten beiden Lebensjahre gelten als kritische Phase der Hirnentwicklung, weshalb Babys und Kleinkinder besonders vor den Auswirkungen von Feinstaub auf das Gehirn geschützt werden müssen, so die Wissenschaftler.

Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass die gerade Nutzung von festen Brennstoffen wie Kuhdung als Kochmaterial zu einer schlechteren Luftqualität führte. „Es ist wichtig, dass sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene Anstrengungen unternommen werden, um die Luftverschmutzung zu reduzieren und die Gesundheit und Entwicklung von Babys und Kindern zu schützen“, sagte dazu Studienautor Professor John Spencer. Der Wissenschaftler betont, dass die kognitiven Beeinträchtigungen durch schlechte Luft bei Säuglingen und Kleinkindern langfristige Auswirkungen haben können, die sich auf die Bildung, das Arbeitsleben und die allgemeine Lebensqualität der Kinder auswirken.

Quelle: DOI 10.7554/eLife.83876