Eine Sepsis kann durchaus harmlos beginnen, zum Beispiel mit einem Insektenstich oder einer kleinen Schnittverletzung. Entzünden sich solche Wunden, etwa durch eindringende Bakterien, kann sich eine Blutvergiftung entwickeln. Obwohl die Krankheit hierzulande zu den häufigsten Todesursachen gehört, ist sie weitgehend unbekannt.
Rund 150.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an einer Sepsis, mindestens 75.000 sterben daran. Und auch wer eine Sepsis überlebt, hat oft mit Langzeitfolgen wie schneller Erschöpfbarkeit (Fatigue), kognitiven Einschränkungen oder sogar dem Verlust von Gliedmaßen zu kämpfen. „Trotz dieser Folgen ist Sepsis den meisten Menschen weitgehend unbekannt – und das, obwohl die Erkrankung häufiger vorkommt als Brust-, Prostata- und Darmkrebs zusammen und Menschen häufiger eine Sepsis erleiden als einen Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erklärt Prof. Dr. Konrad Reinhart, Projektleiter und Vorstandvorsitzender der Sepsis-Stiftung.
Eine Sepsis kann sich entwickeln, wenn Keime wie Bakterien, Pilze oder Viren in eine offene Wunde eindringen. Auch inneren Infektionen wie eine Harnwegsinfektion oder Lungenentzündung können zu einer Sepsis führen, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Vor allem ältere Menschen über 60 sowie solche mit Vorerkrankungen der Lunge, der Niere oder des Herzens, einer Immunschwäche oder Diabetes, aber auch Früh- und Neugeborene sind besonders gefährdet.
Studien zeigen zudem, dass auch Patienten, die schwer an Covid-19 erkranken, stark gefährdet sind, eine Sepsis mit massiven Entzündungen im Körper zu entwickeln. „Rund 25 Prozent der Covid-19 Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, erleiden einen septischen Schock“ erklärt Prof. Dr. Sebastian Ley, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Thoraxdiagnostik in der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG). Die Todesfälle durch Covid-19 seien daher sehr oft mit einer Sepsis verbunden.
Zu den wichtigsten Vorbeugemaßnahmen gehören Impfungen, etwa gegen Influenza, Pneumokokken oder Covid-19, aber auch das Einhalten von allgemeinen Hygieneregeln und ein sorgfältiger Umgang mit Wunden und entzündeten Insektenstichen. „Am wichtigsten ist es, die Frühsymptome rechtzeitig zu erkennen und schnell ärztliche Hilfe aufzusuchen. So können tödliche Verläufe und schwere Langzeitfolgen meist verhindert werden“, sagt Reinhart von der Sepsis-Stiftung.
Eine Blutvergiftung entsteht immer aus einer Infektion. Bei folgenden Warnzeichen sollten Sie nicht zögern und schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen:
Eine Sepsis ist immer ein Notfall, zögern Sie daher auch nicht, die Notaufnahme aufzusuchen oder den Notruf zu wählen.
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