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Sozialschwache Eltern haben kleinere Kinder

03.01.2012

Arbeitslosigkeit und sozialer Status der Eltern wirken sich erheblich auf die Körpergröße von Kindern und damit auch auf Lebensqualität und Gesundheit aus. Das zeigten Professor Dr. Jörg Baten von der Universität Tübingen und Andreas Böhm vom Landesgesundheitsamt Brandenburg in einem kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt.

Mädchen und Junge mit Brotdosen
Die Ernährung trägt dazu bei, dass Kinder gut wachsen. Aber auch psychologische Faktoren spielen eine Rolle.
© DAK/Schläger

Die Wissenschaftler betrachteten das Wachstum von Kindern aus dem Bundesland Brandenburg, um zu erfahren, ob eine hohe Arbeitslosigkeit in der Region und weitere Faktoren das Wachstum von Kindern beeinflusst. Die Daten aus dem Zeitraum 1994 bis 2006 stammen vom Landesgesundheitsamt Brandenburg und wurden im Zuge der Einschulung von Erstklässlern erhoben. Dabei wurden die Körpergröße, das Alter und das Geschlecht von über 250.000 Kindern dokumentiert. Darüber hinaus wurden auch Daten zum beruflichen Status der Eltern, deren Ausbildungsniveau sowie Anzahl der Kinder und Anzahl der Erwachsenen je Haushalt erfasst.

Die Auswertung ergab, dass die Arbeitslosigkeit der Eltern die Körpergröße ihrer Kinder stark negativ beeinflusst. Dabei scheint jedoch das mit einer Arbeitslosigkeit einhergehende geringere Einkommen eine weniger bedeutende Rolle zu spielen als psychologischer Stress und Frustration der Eltern. Diese Faktoren könnten zu einer Vernachlässigung der Kinder bezüglich ihrer Versorgung führen, vermuten die Studienautoren.

Von besonderer Bedeutung scheint das Ausbildungsniveau der Mutter zu sein, da sie sich in der Regel an erster Stelle um Belange wie Ernährung und Versorgung der Kinder kümmert. Interessanterweise stellen die Autoren jedoch auch fest, dass Kinder von Alleinerziehenden bezüglich ihrer Körpergröße keinen Nachteil gegenüber Kindern aus Familien mit zwei Elternteilen aufweisen. Allerdings zeigt sich ein positiver Einfluss auf die Größe der Kinder, sobald drei oder mehr Erwachsene im gleichen Haushalt leben, also wenn beispielsweise zusätzlich Großeltern vor Ort sind, die die Versorgung der Kinder mit unterstützen.

Dabei ist zu beachten, dass mit der Körpergröße immer nur ein Durchschnittswert einer großen Anzahl von Menschen gemeint ist. Die geringe Körpergröße eines einzelnen Menschen sagt nichts über sein Wohlergehen aus, weil es eine breite genetische Streuung gibt.

RF

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