Störungen der Regelblutung

Veränderte Regelblutung in Bezug auf Blutungsdauer, - stärke, - häufigkeit.

Was ist das? - Definition
Veränderte Regelblutung in Bezug auf Blutungsdauer, - stärke, - häufigkeit.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Zyklusstörung

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Die normale monatliche Regelblutung dauert 3-4 Tage, der Blutverlust beträgt 40 - 80ml. Dank einer Veränderung der Blutgerinnung ist diese herabgesetzt, so dass das Menstruationsblut nicht gerinnt sondern frei abfließen kann.
Zyklusstörungen sind sehr häufig und haben vielfältige Ursachen - sie reichen von harmlosen Hormonschwankungen oder einer Schwangerschaft bis zu Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Symptome richten sich nach Art der Zyklusstörung:
1. Störungen der Häufigkeit einer Regelblutung:

  • Amenorrhoe = Ausbleiben der Regelblutung

Hat noch nie eine Regelblutung stattgefunden spricht man von einer primären Amenorrhoe, z.B. bei angeborenen Fehlbildungen der Geschlechtsorgane. Kommt es nach mehr als 90 Tagen nicht zur Regelblutung, nennt man dies eine sekundäre Amenorrhoe, z.B. im Rahmen einer Schwangerschaft.

  • Polymenorrhoe = häufige Regelblutung

Hier ist der Abstand zwischen den Blutungen verkürzt (<24 Tage), die Blutungsmenge und -dauer sind aber normal.

  • Oligomenorrhoe = seltene Regelblutung

Der Abstand der Blutungen ist verlängert (länger als 35 Tage), auch hier sind Blutungsmenge und -dauer normal.

  • postmenopausale Blutung = Blutung in den Wechseljahren

Erneut aufgetretene Blutung nach Beginn der Wechseljahre.

  • Zwischenblutungen = Blutung zwischen den normalen Blutungen

Es treten kleine Blutungen zwischen den normalen Regelblutungen auf.
2. Störungen der Blutungsstärke:

  • Hypermenorrhoe = verstärkte Regelblutung

Bei normaler Blutungsdauer ist die Blutungsmenge erhöht (>80ml). Abgeschätzt wird dies an der Menge der nötigen Vorlagen (>5/Tag).

  • Hypomenorrhoe = verminderte Regelblutung

Es handelt sich um eine schwache Blutung (<30ml, weniger als 2 Vorlagen/Tag) bei normaler Zyklusdauer.

  • Menorrhagie = verlängerte und verstärkte Regelblutung

Die Menstruationsblutungen sind stärker und dauern länger an. Der Abstand zwischen den Blutungen ist aber normal.

  • Metrorrhagie = azyklisch auftretende Zwischenblutungen außerhalb des Menstruationszyklus

Die Blutungen treten in unterschiedlichen Abständen auf, meist sind die verstärkt und dauern länger an.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Der Verlauf richtet sich nach der Ursache der Zyklusstörung. Meist sind es psychische Belastungen oder hormonelle Schwankungen, welche zu Störungen der Regelblutung führen. Lassen sich diese beseitigen, normalisiert sich auch die Regelblutung.
Besonders bei einer Blutung in den Wechseljahren ist eine bösartige Wucherung der Geschlechtsorgane auszuschließen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Auch bei Verletzungen oder nach Vergewaltigungen kann es zu Blutungen aus der Scheide kommen, doch diese treten natürlich unabhängig vom Menstruationszyklus auf.

Verhaltenstipps

  • jede neu aufgetretene Veränderung der Regelblutung muss abgeklärt werden!

Bearbeitungsstand: 01.04.2011

Quellenangabe:
Thieme, Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, (2006)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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