Ambroxol wird seit Langem als Schleimlöser bei Husten verwendet. Doch auch bei neurologischen Erkrankungen scheint der Wirkstoff nützlich zu sein: In einer klinischen Studie mit über 12 Monate stabilisierte Ambroxol Parkinson-Demenz. Für die Studie analysierte das Forschungsteam Daten von 54 Personen mit Parkinson-Demenz: 30 von ihnen nahmen ein Jahr lang täglich Ambroxol ein, 24 bekamen ein Scheinmedikament (Placebo).
Ergebnisse der Ambroxol-Studie zur Parkinson-Demenz:
- Die psychiatrischen Symptome der Ambroxol-Gruppe blieben stabil, während sie sich in der Placebogruppe verschlechterten.
- Menschen mit Hochrisiko-Genvarianten zeigten unter Ambroxol sogar eine Verbesserung ihrer geistigen Fähigkeiten.
- Ein Marker für Schäden an Hirnzellen blieb in der Ambroxol-Gruppen auf demselben Niveau. In der Placebogruppe dagegen stieg er an. Das deutet auf einen potenziellen Hirnschutz hin.
- Ambroxol war gut verträglich. Das Team wies den Wirkstoff im Hirnwasser (Liquor) in therapeutischer Menge nach.
Wie hilft Ambroxol bei Parkinson-Demenz?
Eine mögliche Erklärung für den Effekt könnte sein, dass Ambroxol ein „Aufräum-Enzym“ namens Glukozerebrosidase (GCase) fördert. Bei Menschen mit Parkinson sind die GCase-Werte oft niedrig. Dadurch können sich Abfallprodukte in den Gehirnzellen ablagern und Schäden verursachen.
Ambroxol als “vielversprechender neuer Behandlungsansatz” bei Parkinson-Demenz
Dr. Stephen Pasternak, Co-Autor der Studie, ordnete in einer Meldung zur Veröffentlichung ein: „Aktuelle Therapien für Parkinson und Demenz behandeln zwar die Symptome, stoppen aber nicht die zugrunde liegende Erkrankung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ambroxol die Gehirnfunktion schützen kann, insbesondere bei genetisch gefährdeten Personen. Es bietet einen vielversprechenden neuen Behandlungsansatz.“ Er will mit seinem Team nun in weiteren Studien untersuchen, ob die Erhöhung der GCase durch Ambroxol zum Schutz des Gehirns bei Parkinson-assoziierten Erkrankungen beitragen kann und wie sich der Wirkstoff bei anderen Demenzformen auswirkt.
Quelle: DOI 10.1001/jamaneurol.2025.1687