Sie gelten unter jungen Menschen als harmlos im Vergleich zur klassischen Zigarette und locken überdies mit Farben und Aromen: Disposables. Das sind Einweg-E-Zigaretten, die keineswegs harmlos sind (aponet.de berichtete). Sie könnten laut einer Studie von der LMU München und dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sogar schneller in die Sucht führen als alle anderen Zigarettenvarianten.
Nikotinwirkung bei Einweg-E-Zigaretten schneller und stärker als gedacht
Das Forschungsteam untersuchte die Daten von 18 gelegentlich rauchenden Personen im Alter zwischen 19 und 28 Jahren. Ihre Fragestellung: Wie wirkt sich der Konsum von Einweg-E-Zigaretten im Vergleich zu Pod-basierten E-Zigaretten und herkömmlichen Zigaretten auf folgende Faktoren aus:
- das Zugverhalten,
- Herz und Kreislauf,
- die eigene Wahrnehmung und
- die Nikotinkinetik und damit darauf, wie schnell und wieviel Nikotin der Körper aufnimmt, in welcher Weise verteilt und verstoffwechselt.
Dabei zeigte sich, dass Nikotin aus Einmal-E-Zigaretten in hoher Menge (beinahe so hoch wie bei herkömmlichen Zigaretten) und mit großer Geschwindigkeit freigesetzt wird – schneller als bei den anderen Produkten.
Geschwindigkeit besonders wichtig für die Gefahr, abhängig zu werden
Gerade die Geschwindigkeit, mit der ein potenzielles Suchtmittel anflutet, sagt etwas aus über die Gefahr, davon abhängig zu werden. Suchtmediziner erklären das damit, dass die schnelle Anflutung den Belohnungsreiz verstärkt. Besonders anfällig hierfür könnten junge Menschen sein, die noch nie geraucht haben.
Die Versuchsteilnehmer äußerten sich auch über ihre subjektiven Empfindungen besonders positiv zu den Einmal-E-Zigaretten. Vor diesem Hintergrund fordert das Forschungsteam eine härtere Regulierung der Einweg-E-Zigaretten. Im klinischen Alltag steige die Zahl der jungen Menschen, die abhängig von Einweg-E-Zigaretten sind, bereits.
Quelle: DOI 10.1038/s41598-025-97491-5