Ein höherer Pegel an Stresshormonen könnte dazu beitragen, dass sich das Kurzzeitgedächtnis im Alter verschlechtert. Auf diese Verbindung stießen US-Forscher durch Versuche mit Ratten. Auf Menschen übertragen würde sich ein hoher Cortisol-Spiegel demnach ab ungefähr 65 Lebensjahren bemerkbar machen.
Die Psychologen von der Universität Iowa hatten anhand von Laborratten untersucht, wie gut sich die Nager den Weg durch ein Labyrinth merken konnten, um an eine Belohnung zu gelangen. Während die Merkfähigkeit jüngerer Ratten von Stresshormonen nicht beeinflusst wurde, schnitten ältere Ratten mit einem erhöhten Pegel an Stresshormonen bei dem Versuch durchweg am schlechtesten ab, berichten die Forscher im Fachblatt Journal of Neuroscience. Die älteren Nager mit hohen Stresshormonspiegeln schlugen nur zu 58 Prozent der Zeit die richtige Richtung ein, im Gegensatz zu älteren Ratten mit normalen Stresshormonmengen, die sich zu 80 Prozent der Zeit richtig entschieden.
Dies scheine unter anderem daran zu liegen, dass höhere Mengen des Stresshormons Cortisol beziehungsweise des entsprechenden Pendants bei Ratten mit einem langsamen Rückgang von Synapsen im sogenannten präfrontalen Cortex einhergehen. Dabei handelt es sich um eine Hirnregion, die für das Kurzzeitgedächtnis zuständig ist. Synapsen wiederum werden die Verbindungen von Nerven genannt. Sie helfen dabei, Informationen zu verarbeiten, zu speichern und wieder abzurufen. Die Analyse von Gewebeproben zeigte, dass Ratten, die beim Labyrinth-Versuch schlecht abgeschnitten hatten, kleinere und außerdem 20 Prozent weniger Synapsen im präfrontalen Cortex hatten als alle anderen Gruppen. Die Forscher folgern daraus, dass dauerhaft hohe Mengen an Cortisol auch beim Menschen mit fortschreitendem Altern dazu beitragen können, dass Synapsen schrumpfen oder sogar ganz verschwinden.
HH
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