Baby & FamilieSenioren

Ultraschall verändert Entscheidungsprozesse im Gehirn

17.04.2019

Neue Forschungen an Affen zeigen, dass Gedanken entgegen der Fakten, also ein „was wäre, wenn…“, in einem bestimmten Teil des Gehirns stattfindet. Aber nicht nur das: Die Wissenschaftler konnten diese Art zu denken gezielt durch Ultraschall mit niedriger Intensität beeinflussen.

Mithilfe von Ultraschall können sich Entscheidungsprozesse verändern lassen.
Der Teil unseres Gehirns, der für Entscheidungen zuständig ist, könnte sich auf einfache Weise beeinflussen lassen.
© peshkova - stock.adobe.com

Stellen Sie sich etwa vor, Sie arbeiten im Büro, während draußen die Sonne scheint. Das Nachdenken darüber, was Sie tun könnten, anstatt zu arbeiten, ist ein Beispiel für Denken entgegen der Fakten, sogenanntes „kontrafaktisches Denken“. Damit treffen wir Entscheidungen, die nicht nur auf der Gegenwart basieren, sondern auch auf Erfahrungen und möglichen Alternativen, die später verfügbar sein könnten – zum Beispiel am Feierabend.

In der Studie bekamen die Affen die Aufgabe, durch eine Vielzahl von Möglichkeiten an ein Leckerli zu kommen. Sie fanden schnell heraus, welche Option die beste war, aber diese war nicht immer verfügbar. Sie mussten sie im Hinterkopf behalten, bis sie wieder vorhanden war.

Nachdem die Forscher von der Universität in Plymouth unter der Leitung von Dr. Elsa Fouragnan einen Teil des Gehirns ausgemacht hatten, in dem das kontrafaktische Denken stattfindet, den sogenannten anterioren cingulären Cortex, verwendeten sie Ultraschallwellen von niedriger Intensität, um die normale Gehirnfunktion punktgenau zu verändern: Wenn die Nervenzellen damit stimuliert wurden, war das kontrafaktische Denken der Affen beeinträchtigt.

Ultraschall ist als bildgebendes Instrument bekannt, etwa in der Schwangerschaft. Er kann aber auch therapeutisch zur Veränderung der Gehirnaktivität eingesetzt werden: Die mechanischen Schwingungen, die durch die Ultraschallwellen verursacht werden, können elektrische Signale im Gehirn erzeugen oder unterdrücken. Dr. Fouragnan erklärt: „Die Ultraschall-Neurostimulation ist eine nicht-invasive therapeutische Technologie im Frühstadium, die das Potenzial hat, das Leben von Millionen von Patienten mit psychischen Erkrankungen zu verbessern, indem Hirngewebe millimetergenau stimuliert wird.“

ZOU

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

#sprichmitisla macht Deine Stimme lauter!

#sprichmitisla gibt Deinem Projekt mehr Reichweite. Jetzt für eine Förderung bewerben.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Podcast: gecheckt!

Podcast: Übelkeit in der Schwangerschaft

In den ersten Wochen einer Schwangerschaft leiden bis zu 85 Prozent der Frauen an Übelkeit, etwa die…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden