Um Bluthochdruck zu vermeiden ist mehr Sport nötig

Dr. Karen Zoufal | 19.04.2021

Fachleute empfehlen, mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche körperlich aktiv zu sein – bei moderater Intensität. Laut einer neuen Studie reicht das aber nicht aus, um dauerhaft Herz und Kreislauf gesund zu erhalten. Dafür wäre bis zum Alter von 60 Jahren etwa das doppelte Pensum nötig, schreiben Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „American Journal of Preventive Medicine“.
Bei vielen Menschen nimmt die sportliche Aktivität im Laufe des Lebens ab, was der GEsundheit nicht zuträglich ist. image.originalResource.properties.copyright

Die Studie zeigt, dass eine Steigerung der körperlichen Aktivität auf etwa fünf Stunden pro Woche vor allem im Alter von 30 bis Ende 50 das Risiko für Bluthochdruck senken kann – einer Erkrankung, die Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz begünstigt. Die Forscher hatten dafür Daten von etwa 5.000 Erwachsenen im Alter von 18 bis 30 Jahren über eine Dauer von 30 Jahren ausgewertet. Dabei stellten sie fest, dass die körperliche Aktivität ab dem Alter von 20 Jahren abnimmt und sich mit der Zeit auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert. Das Auftreten von Bluthochdruck spiegelte diese abnehmende körperliche Aktivität deutlich wider.

18 Prozent der Teilnehmer hatten im frühen Erwachsenenalter mindestens fünf Stunden pro Woche trainiert – also doppelt so viel wie das empfohlene Minimum. Sie bekamen zu 18 Prozent seltener Bluthochdruck als diejenigen, die weniger Sport getrieben hatten. Knapp zwölf Prozent hatten diese Trainingsgewohnheiten bis zum Alter von 60 Jahren beibehalten, und bei ihnen kam Bluthochdruck nochmals deutlich seltener vor.

Dr. Kirsten Bibbins-Domingo von der Universität San Francisco sagte: „Ergebnisse aus randomisierten kontrollierten Studien und Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass Bewegung den Blutdruck senkt. Jugendliche und Erwachsene Anfang zwanzig mögen körperlich aktiv sein, aber diese Muster ändern sich mit dem Alter. Unsere Studie legt nahe, dass das Beibehalten der körperlichen Aktivität auf einem höheren Niveau als bisher empfohlen besonders wichtig ist.“

Quelle: DOI 10.1016/j.amepre.2020.12.018