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Vegetarier haben weniger Vorurteile

27.07.2015

Für Tiere dürfte es wohl erfreulich sein, wenn Menschen vegetarisch leben. Aber was bedeutet es für die Gesellschaft? Dies haben Wissenschaftlerinnen aus Mainz und Wuppertal erforscht. Ihr Ergebnis: Gemüseliebhaber haben weniger Vorurteile gegenüber anderen Menschen.

Drei Männer Ende 20 in Freizeitkleidung ín Küche beim Zubereiten einer vegetarischen Mahlzeit, bärtiger Mann im Vordergrund lacht in Kamera
Sind Vegetarier die offeneren Menschen? Forscher sind dieser Frage auf den Grund gegangen.
© Warren Goldswain - Fotolia

Studienteilnehmer, die sich von Getreide, Gemüse und Obst, aber auch von Fleisch, Fisch, Milch und Eiern ernährten, neigten eher zu Vorurteilen als Vegetarier oder Veganer. Bei Männern sei dieser Unterschied deutlicher ausgeprägt gewesen als bei Frauen, berichtet das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Singer von der Universitätsmedizin Mainz in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift British Food Journal. Außerdem fanden die Forscher einen Alterstrend: „Wir haben in unserer Studie gesehen, dass ältere Personen generell mehr dazu neigen, Vorurteile gegenüber anderen Personen zu haben“, sagt Singer. In allen Altersgruppen habe es aber einen Unterschied zwischen Vegetariern, Veganern und Omnivoren, also Allesessern, gegeben. Das bedeute, dass die Ernährungsweise unabhängig vom Alter mit der Einstellung gegenüber anderen Personen zusammenhängt, so das Fazit der Wissenschaftlerinnen.

Darüber hinaus befürworten Personen, die auch Fleisch und andere tierische Produkte aßen, innerhalb von Gruppen eher autoritäre Strukturen und Hierarchien. Es scheine so zu sein, dass Vegetarier und Veganer nicht so stark an Althergebrachtem festhalten, so die Forscherinnen. Auch dieser Unterschied war bei Männern ausgeprägter als bei den Frauen. Gleiches galt für den Trend in Bezug auf das Alter. „Die Älteren in unserer Studie bewerteten Hierarchien und autoritäre Strukturen in der Gesellschaft positiver als die Jüngeren“, sagt Singer. „Aber auch hier gibt es in jeder Altersgruppe einen Unterschied, je nachdem, wie die Menschen sich ernährten.“ Für ihre Studie hatten die Wissenschaftlerinnen rund 1.400 Personen im Alter von 12 bis 86 Jahren zu ihren Ernährungsgewohnheiten und sozialen Einstellungen befragt. Die drei Ernährungsweisen waren jeweils zu einem Drittel vertreten.

HH

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