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Fußballer nutzen sie, Wellnesshotels bieten sie an und verschiedenste chronische Erkrankungen soll sie lindern: Die Rede ist von der Ganzkörper-Kältetherapie. Doch was ist dran an der Methode? Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat die wissenschaftlichen Veröffentlichungen dazu ausgewertet und findet wenig Gefallen an der Kältekammer.
Anlass für die Arbeit war das stetig wachsende Interesse der US-amerikanischen Verbraucher an der sogenannten Kryotherapie. "Dabei fanden wir nur sehr wenig, was die beworbene Wirksamkeit und Sicherheit der Methode tatsächlich belegt", sagt Dr. Aron Yustein, der bei der Behörde für die Beurteilung von medizinischen Geräten zuständig ist. Die Forscher erhielten keine befriedigenden Antworten auf die Fragen, was im Körper passiert, wenn eine Person sich zwei bis vier Minuten in einer solchen Kammer befindet, und wie die Kälte sich auf Blutdruck, Herzschlag und Stoffwechsel auswirkt.
Während die Belege für die Vorteile noch ausstehen, gibt es klare Hinweise auf Risiken der Ganzkörper-Kältetherapie: "Es besteht Erstickungsgefahr, gerade wenn flüssiger Stickstoff zum Kühlen verwendet wird", erklärt FDA-Mitarbeiterin Dr. Anna Ghambaryan. Grund: Der Sauerstoffgehalt in der Luft der Kammer könne sinken, wenn Stickstoff darin versprüht wird. Auch Erfrierungen und Augenverletzungen seien möglich. Die FDA warnt daher, allzu große Hoffnungen in die Therapie zu setzen. Sie rät, sich mit seinem Arzt zu besprechen bevor man sich für die Anwendung entscheidet.
Für die Kryotherapie wird unter anderem damit geworben, dass sie Asthma, Alzheimer, chronische Schmerzen, Migräne, Rheuma und viele weitere Erkrankungen lindern und für eine schnellere Regeneration nach dem Sport sorgen soll. Bei der Anwendung wird die Person für wenige Minuten großer Kälte unter -100 °C ausgesetzt – meist in einem kleinen Raum.
RF
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