Gesund leben

Weizenarten sind unterschiedlich allergen

ZOU  |  20.06.2023

Einkorn, Emmer, Dinkel, Hart- und Weichweizen sind unterschiedliche Weizenarten. Trotz ihrer nahen Verwandtschaft unterscheiden sie sich je nach Art und Standort deutlich in der Zusammensetzung ihrer Proteine, die teilweise zu Entzündungen und Allergien beitragen können.

Hand, hält Weizenkörner.
Weizen besitzt je nach Sorte unterschiedliche Eigenschaften.
© Michele Ursi/iStockphoto

Vollkornweizen liefert Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine und einen wesentlichen Teil der täglich benötigten Menge an Protein. Eine umfangreiche Analyse der enthaltenen Proteine zeigt, dass sich die fünf Weizenarten Einkorn, Emmer, Dinkel, Hart- und Weichweizen deutlich unterscheiden, was sich auf ihre Verträglichkeit auswirkt: Während in Weichweizen und Dinkel Allergene etwa gleich häufig vorkommen, finden sich in Hartweizen und Emmer nur etwa die Hälfte und in Einkorn weniger als ein Fünftel davon. Alpha-Amylase/Trypsin-Inhibitoren, die im Verdacht stehen, Entzündungen auszulösen, waren in Einkorn auf ein Siebtel reduziert.

„Bis zu zehn Prozent der Menschen, die mit Weizenmehl hergestellte Produkte essen, klagen hinterher über Beschwerden. Die im Weizen enthaltenen Proteine führen bei ihnen zur sogenannten Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität; neben der Zöliakie – einer entzündlichen Dünndarmerkrankung, die durch Glutenproteine im Weizen hervorgerufen wird – oder einer klassischen Soforttyp- Weizenallergie. Daneben gibt es aber auch eine viel häufigere Weizenallergie vom verzögerten Typ, insbesondere bei Patienten mit der Diagnose Reizdarm“, erklärte Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Darüber hinaus enthält Einkorn mehr Protein, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe als Weichweizen. Der Ertrag ist zwar deutlich geringer als der von Weichweizen, aber dafür ist Einkorn kaum anfällig für Pilzkrankheiten, kann vor oder nach dem Winter ausgesät werden und wächst auch auf schlechteren Böden.

Für die Studie wurden jeweils zehn Sorten der fünf Weizenarten untersucht. Um auch den Einfluss von Umweltfaktoren zu erfassen, wurden diese an je drei verschiedenen Standorten angebaut.

Quelle: DOI 10.1038/s41538-023-00188-0

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