Baby & FamilieGesundheit

Wie das Gehirn von Zweisprachigkeit profitiert

13.11.2014

Ob bilinguale Kindergärten oder bilinguale Schulklassen – Zweisprachigkeit liegt voll im Trend. US-Forscher haben nun untersucht, was sich im Gehirn bilingualer Menschen tut. Sie fanden heraus, dass Zweisprachigkeit einen Trainingseffekt fürs Hirn hat, der sich auch abseits des Sprechens positiv bemerkbar macht.

Fünf Kinder im Alter von etwa 12 Jahren stehen im Freien und halten eine Landkarte in der Hand
Schüler von bilingualem Unterricht im Vorteil: Zweisprachigkeit hat auch in Bereichen abseits des Sprechens positive Effekte.
© Sergey Novikov - Fotolia

Menschen, die zwei Sprachen fließend sprechen, verarbeiten demnach Informationen effektiver und leichter als Personen, die nur eine Sprache sprechen. In einem Test zum Sprachverständnis konnten zweisprachige Testpersonen konkurrierende Wörter besser herausfiltern, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Brain and Language“. Dies hänge vermutlich damit zusammen, dass ihr Gehirn daran gewöhnt sei, zwei Sprachen im Zaum zu halten. Die beiden Sprachen seien ständig aktiv und das Gehirn müsse ständig auswählen, welche es benutzt und welche es ignoriert, so das Team um die Kommunikationsforscherin Viorica Marian von der Northwestern Universität, USA. Es trainiere also permanent, unwichtige Wörter zu unterdrücken. Dies bestätigte sich in Gehirnscans. Dort zeigte sich auch, dass bei Personen mit nur einer Sprache die Gehirnregion, die das Unterdrücken kontrolliert, aktiver war, also mehr tun musste als bei zweisprachigen Testpersonen.

Wie wichtig die Fähigkeit sein kann, bestimmte Dinge zu ignorieren, zeige sich in vielen Bereichen, so Marian. „Egal ob wir Autofahren oder ob ein Arzt eine Operation durchführt: Es ist wichtig, sich auf das konzentrieren zu können, was wichtig ist, und unwichtige Dinge auszublenden.“ In einer kürzlich im Fachblatt „Bilingualism: Language and Cognition“ erschienenen Studie hatte die Wissenschaftlerin gemeinsam mit britischen Kollegen bereits nachweisen können, dass zweisprachige Schulkinder besser dazu in der Lage waren, Lärm im Klassenraum zu ignorieren, als einsprachige Kinder.

HH

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