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Wird Covid-19 bald so harmlos wie eine Erkältung?

Dr. Karen Zoufal  |  22.01.2021

Forscher haben Überlegungen angestellt, wie sich die Covid-19-Pandemie in einigen Jahren darstellen könnte. Sie gehen davon aus, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 irgendwann in der Bevölkerung zirkuliert und jeder wiederkehrend damit in Kontakt kommt. Das könnte dazu führen, dass eine Grundimmunität aufrechterhalten wird und die Infekte überwiegend harmlos verlaufen.

Junge Frau, liegt auf der Couch und hustet, mit Smartphone in der Hand.
Forscher prognostizieren, dass das Coronavirus in einigen Jahren harmloser sein könnte als die Virusgrippe.
© Drazen Zigic/iStockphoto

Wenn SARS-CoV-2 endemisch wird, also in der Bevölkerung zirkuliert, dann kommen die meisten Menschen im Kindesalter zum ersten Mal mit dem Virus in Kontakt. Infektionen in diesem Alter verlaufen in der Regel mild und führen zu einer Immunität, die Menschen später im Leben vor einer schweren Erkrankung schützt, aber regelmäßige Neuinfektionen nicht verhindert.

Eine erneute Infektion ist innerhalb eines Jahres möglich, aber selbst wenn sie auftritt, sind die Symptome mild und das Virus wird schnell aus dem Körper entfernt. Das zeigt die Notwendigkeit, die Komponenten der Immunität gegen SARS-CoV-2 auseinanderzuhalten: Wie lange hält die Immunität an, die einen schweren Verlauf verhindert, und wie lange hält die Immunität an, die die Übertragung verhindert? Diese Dauer kann sehr unterschiedlich sein“, erklärt Dr. Jennie Lavine von der Emory University in Atlanta.

Covid-19 künftig weniger gefährlich als die Grippe?

Die Wissenschaftlerin hat ein Modell entwickelt, um vorherzusagen, wie sich das Krankheitsbild bei Covid-19 in den nächsten Jahren verändern wird. Dabei geht sie davon aus, dass gegen SARS-CoV-2 eine ähnliche Immunität entsteht wie gegen andere, seit langem bekannte menschliche Coronaviren. Mit dem Modell kommt sie zu dem Ergebnis, dass die Sterberate durch SARS-CoV-2 unter die der Virusgrippe fallen könnte.

„Immunologische Indikatoren deuten an, dass die Todesrate und der Bedarf an Impfungen in naher Zukunft stark abnehmen könnten. Daher sollten wir maximale Anstrengungen unternehmen, um die junge Pandemie auf den Weg zu einer Endemie zu bringen“, sagte Prof. Ottar Bjornstad vom Lehrstuhl für Epidemiologie der Penn State University.

Quelle: DOI 10.1126/science.abe6522

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