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Zecken in Deutschland: Forscher rufen zur Mithilfe auf

19.02.2020

Wissenschaftler der Universität Hohenheim bitten auch in diesem Jahr um Unterstützung bei der Zeckenforschung: Die Einsendung per Post oder von Fotos per E-Mail hilft dabei, die Verbreitung und Einwanderung von Zeckenarten zu verfolgen. In den mehr als 3500 eingesendeten Exemplaren wurden bisher keine eingeschleppten Tropenkrankheiten nachgewiesen.

Neue Zeckenarten breiten sich in Deutschland zunehmend aus.
Einige neue Zeckenarten breiten sich in Deutschland zunehmend aus.
© iStock.com/?????? ???????

Sechs verschiedene Gattungen fanden sich unter den 3.500 im letzten Jahr eingesendeten Zecken. Besonders interessiert ist die Wissenschaftlerin an zwei wärmeliebenden Zeckenarten, der tropischen Hyalomma-Zecke und der Braunen Hundezecke Rhipicephalus: Sie können gefürchtete Tropenkrankheiten übertragen. In Deutschland waren bisher aber alle untersuchten Tiere frei davon. Etwa ein Drittel der Hyalomma-Zecken trugen jedoch Erreger des Zecken-Fleckfiebers in sich.

Braune Hundezecke kann in Wohnungen überleben

Die Braune Hundezecke kann im Gegensatz zu unserer heimischen Zecke, dem Gemeinen Holzbock, in Wohnungen überleben. „Ist dann noch ein Hund vor Ort, kann sie schnell zur Plage werden“, sagte Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. „Nach unserem Aufruf im letzten Jahr gab es Berichte, in denen behauptet wurde, einem Haus- oder Wohnungsbefall durch die Braune Hundezecke sei nur mit einem Abriss beizukommen. Hier möchte ich ganz deutlich sagen, dass das nicht der Fall ist.“ Sie bietet Betroffenen eine Beratung an, um die Zeckenplage wieder loszuwerden. Besonders interessiert ist die Forscherin daran, ob diese Art in wärmeren Wintern auch außerhalb von Wohnungen überleben kann: „Hierzu brauchen wir noch mehr Daten. Wir sind dankbar für jede eingesendete Hyalomma und Braune Hundezecke, die wir im Labor erforschen können", sagt Mackenstedt.

Einsendungen liefern neue Erkenntnisse

Im vergangenen Jahr führte die Einsendung von Zecken zu einigen neuen Erkenntnissen: Es wurden mehr als 3.000 Auwald- und Schafzecken eingeschickt, „und das aus Gebieten, aus denen wir nicht einmal wussten, dass sich die Arten dort verbreitet haben“, sagte Mackenstedt. Die Zahl der Fälle mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist 2019 auf 462 gesunken (2018: 607), vor allem in Baden-Württemberg gab es weniger Erkrankungen.

Wer eine verdächtige Zecke gefunden hat, kann z. B. eine E-Mail mit Foto, Datum und Fundort der Zecke an tropenzecken@uni-hohenheim.de senden.

Festgesogene Zecken am besten mit Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernen und in kleinen, festverschlossenen Behältern senden an:

Universität Hohenheim
Prof. Dr. Ute Mackenstedt
Fachgebiet für Parasitologie
Emil-Wolff-Straße 34
70599 Stuttgart
Vermerk: Zecken

ZOU

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