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Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für den Menschen

15.09.2020

Die am 10. September 2020 erstmals in Deutschland bei einem Wildschwein festgestellte Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt für den Menschen keine Gesundheitsgefahr dar. Das meldete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Pressemitteilung.

Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest findet sich mittlerweile auch bei Wildschweinen in Deutschland.
Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest findet sich mittlerweile auch bei Wildschweinen in Deutschland.
© iStock.com/JMrocek

„Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit aus.“ Trotzdem bereiten Verbraucher Haus- und Wildschweinfleisch wie jedes andere rohe Fleisch am besten stets hygienisch zu, da es auch andere Erreger enthalten kann, rät das BfR. Dazu gehört, das Fleisch gekühlt aufzubewahren und vor dem Garen getrennt von anderen Lebensmitteln zuzubereiten. Beim Erhitzen empfiehlt das BfR, im Inneren des Fleischstücks eine Temperatur von 70 Grad oder höher für mindestens zwei Minuten zu erreichen.

Erreger breitet sich aus

Erreger der ASP ist ein Virus, das Wild- und Hausschweine befällt und das zu einer schweren, häufig tödlichen Erkrankung der Tiere führt. Es wird über direkten Kontakt, über Ausscheidungen infizierter Tiere oder über Zecken übertragen. Das ASP-Virus ist in infizierten Wildtieren in Afrika heimisch. Auch in Südeuropa kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Der Erreger breitet sich seit 2007 von Georgien über Armenien, Aserbaidschan und Russland nach Nordwesten aus. Seit 2014 wurden im Baltikum ASP-Fälle bei Wildschweinen und Ausbrüche bei Hausschweinen registriert. Zudem wurde das Virus in Rumänien, Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik nachgewiesen. Im September 2018 ist der Erreger auch bei Wildschweinen in Belgien und damit erstmals in Westeuropa gefunden worden. Am 10. September 2020 ist das ASP-Virus nun auch erstmals in Deutschland bei einem Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen worden.

Der Erreger ist sehr stabil und kann in Lebensmitteln über mehrere Monate infektiös bleiben. Werden nicht erhitzte Lebensmittel oder nicht erhitzte Lebensmittelreste, die von infizierten Tieren stammen, an nicht infizierte Tiere verfüttert, kann das Virus daher in zuvor ASP-freie Regionen und damit auch in die Hausschweinbestände verbreitet werden.

BfR/RF

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