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Antibabypille könnte das Risiko für Depressionen erhöhen

NK  |  12.07.2023

Frauen, die kombinierte Antibabypillen verwenden, haben laut einer neuen Studie der Universität Uppsala in Schweden ein höheres Risiko, an Depressionen zu erkranken. In den ersten zwei Jahren der Einnahme war das Risiko am höchsten.

Frau, hält eine Antibabypille in der Hand.
Eine neue Studie hat die Auswirkungen der Antibabypille auf die psychische Gesundheit untersucht.
© Rattankun Thongbun/iStockphoto

Es wird schon länger diskutiert, ob die Antibabypille negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. Nun zeigt eine neue und große Studie mit mehr als 250.000 Teilnehmerinnen, dass vor allem Frauen, die schon als Teenager die Antibabypille einnehmen, deutlich häufiger an Depressionen erkranken als Gleichaltrige, die dies nicht tun. "Der starke Einfluss der Antibabypille auf Teenager ist auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen, die durch die Pubertät verursacht werden. Da Frauen in dieser Altersgruppe bereits erhebliche hormonelle Veränderungen erlebt haben, können sie nicht nur für hormonelle Veränderungen, sondern auch für andere Lebenserfahrungen empfänglicher sein", sagt Studienleiterin Therese Johansson von der Abteilung für Immunologie, Genetik und Pathologie der Universität Uppsala.

Die Forschenden konnten auch feststellen, dass das erhöhte Auftreten von Depressionen zurückging, wenn die Frauen nach den ersten zwei Jahren weiterhin die Antibabypille nahmen. Bei jugendlichen Pillenanwenderinnen war jedoch auch nach dem Absetzen der Pille ein erhöhtes Auftreten von Depressionen zu beobachten, was bei erwachsenen Pillenanwenderinnen nicht der Fall war.

Studienleiterin Johansson betont jedoch, dass die meisten Frauen hormonelle Verhütungsmittel gut vertragen, ohne dass sie sich negativ auf ihre Stimmung auswirken. Trotzdem sollten Patientinnen über die in dieser und früheren Untersuchungen festgestellten Nebenwirkungen informiert werden, um eine persönliche Entscheidung für oder gegen die Einnahme zu treffen, so die Medizinerin. 

Für die Studie nutzten die Wissenschaftler Daten von 264.557 Frauen aus der UK Biobank, die von der Geburt bis zur Menopause beobachtet wurden. Bei der untersuchten Verhütungsmethode handelte es sich um kombinierte Verhütungspillen, die Gestagen, eine dem Hormon Progesteron ähnliche Verbindung, und Östrogen enthalten. 

Quelle: DOI 10.1017/S2045796023000525

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